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タイトル: <論文>歴史とフィクションの狭間で : ヴォルフラムの「原典言及」をめぐって(第20号記念特集)
その他のタイトル: Literatur zwischen Fiktion und Geschichte : Über Wolframs Quellenberufung
著者: 青木, 三陽  KAKEN_name
著者名の別形: Aoki, Sanyo
発行日: Nov-2006
出版者: 京都大学大学院独文研究室研究報告刊行会
誌名: 研究報告
巻: 20
開始ページ: 1
終了ページ: 17
抄録: Der Verfasser der Historia regum Britanniae, Geoffrey of Monmouth, und seine lateinischen Bearbeiter haben von vornherein jeden Zweifel an ihrer Richtigkeit dadurch auszuräumen gesucht, dass sie darauf verwiesen, sich in erster Linie auf schriftliche Quellen gestützt zu haben. Mit diesem Argument haben sie ihren Anspruch, tatsächliche Geschichtsschreibung zu liefern, offenbar zumindest im Prinzip glaubhaft machen können. Dabei schlossen sie mündliches Erzählen als authentische Quelle für ihre Geschichtsdarstellung von vornherein aus. Bücher waren die höhere Autorität, die die Wahrhaftigkeit ihrer Werke garantierte. Die höfischen Dichter des 12. und 13. Jahrhunderts, die überwiegend lateinisch gebildet waren, folgten diesem Prinzip und behaupteten ebenfalls, ihre Stoffe aus Büchern geschöpft zu haben. Sie lelnten die mündliche Tradition im Grunde als ungeordnet und lügenhaft ab. Es ist seit langem bekannt, dass Wolframs Hauptquelle für seinen Parzival Chrétiens Perceval war und ihm diese Quelle in schriftlicher Form vorgelegen haben muss. Wolfram selbst bestätigt dies jedoch keineswegs, sondern bietet eine gänzlich andere Version an. Er beruft sich zunächst immer wieder auf eine mündliche Überlieferung als Quelle, unterläßt jedoch lange bei dieser Quellenberufung jegliche Präzisierung. Es scheint, dass er mit diesem Vorgehen den durchaus begrenzten Wert der Schriftlichkeit herausstellen will, um seinem eigenen übergeordneten Standpunkt Profil zu geben. Später beruft er sich dann plötzlich auf eine ganz andere Autorität, den Provenzalen Kyot, in dem sich die höchste Buchgelehrsamkeit und das religiöse Mysterium verkörpert hätten, und dem er wörtlich gefolgt sei. Die Berufung auf einen ausschließlich mündlichen Vermittlungsweg der Geschichte wird damit korrigiert. Im Parzival läßt sich also ein durchaus ambivalentes Bild der Quellenberufung konstatieren. Auch wird der Status der Geschichte auf ambivalente Weise als zwischen Wahrheit, Wirklichkeit und Fiktionalität schwebend inszeniert. Wo situiert sich dann aber Wolfram selbst auf dem Weg von der aufsufernden, 'ungeordneten' Oralität zum schriftlich-programmatisch konzipierten Werk, jenem Weg, auf dem Hartmann oder Gottfried ihren französischen Vorgängern so erfolgreich gefolgt waren? Antworten ergeben sich aus seiner besonderen Stellung in der höfischen Literatur. Durch die Behauptung, selbst Analphabet zu sein und die Erwähnung der Mündlichkeit stellt Wolframs Erzähler sich mit seinem Publikum auf eine Stufe. Er erzählt also quasi als Stellvertreter der Laienkultur. Es geht dabei um eine sich neu formierende volkssprachige Poetik und um die Frage, was denn nun das 'richtige' Erzählen von Laien für Laien ausmacht. Als ein solcher Laie fordert Wolfram, dass die verschiedenen Kategorien der Literatur zu einer bewußten Konfrontation und Vermischung genutzt werden sollen. Es geht ihm darum, durch Vereinigung dieser Kategorien die höhere 'Wahrscheinlichkeit' des neuen erzählerischen Konzepts herauszustellen.
URI: http://hdl.handle.net/2433/134475
出現コレクション:20号 <記念特集号>

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