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タイトル: 愛による主体化 : シラーの劇作品をめぐる試論
その他のタイトル: Identitätsbildung durch Liebe : Ein Versuch über Schillers Dramen
著者: 菅, 利恵  kyouindb  KAKEN_id
著者名の別形: Suga, Rie
発行日: Dec-2009
出版者: 京都大学大学院独文研究室研究報告刊行会
誌名: 研究報告
巻: 23
開始ページ: 1
終了ページ: 18
抄録: Wie Niklas Luhmann in seinem Buch über die Entstehung der romantischen Liebesideologie darlegte, brachte der Modernisierungsprozess der westlichen Gesellschaft eine verstärkte Bedeutung der Liebe mit sich. Indem die funktionale Differenzierung der gesellschaftlichen Organe fortschritt, und für den einzelnen der herkömmliche soziale Status nicht mehr genug war, um die eigene Identität auszubilden und zu bewahren, gewann die persönliche Erfahrung der Liebe als wirksame Stütze des Selbst einen neuen kulturellen Rang, und zwar nicht nur in der Erfahrung der romantischen Liebe, sondern auch der familiären Liebe, der Freundschaft und der politischen Liebe wie z.B. der Vaterlandsliebe oder der kosmopolitischen Liebe zur Menschheit. In diesem Aufsatz wird versucht, die Darstellung und die Rolle der Liebe in einigen Dramen Schillers in Bezug auf ihre moderne gesellschaftliche wie individuelle Funktion zu interpretieren. Luise Miller in Kabale und Liebe, der Marquis Posa in Don Karlos und die Hauptfigur von Wilhelm Tell sind sich trotz aller Unterschiede darin ähnlich, dass sie die innere Stärke haben, sich den tyrannischen Machthabern ohne jede Scheu gegenüberzustellen und ihnen ihre eigenen Auffassungen offen ins Gesicht zu sagen. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass ihr standhaftes Selbst, das über die herkömmlichen Machtsverhältnisse erhaben ist, sich vor allem auf ihre persönliche Erfahrung von Liebe stützt: Bei Luise geht es um die erotische Liebe zu Ferdinand, bei Posa um die leidenschaftliche Liebe zur Menschheit und bei Tell um die väterliche Liebe zu seiner Familie. Die Darstellung ihrer Liebe zeigt beispielhaft, wie diese der Verstärkung des Selbstbewusstseins und somit der Identitätsbildung der liebenden Personen dienen kann. Es ist bei der Liebe der oben genannten Figuren charakteristisch, dass sie nicht nur die Vergrößerung und Vertiefung ihres emotionalen Erfahrungsbereichs ermöglicht, sondern ihnen auch einen Zugang zu utopischer Ganzheit eröffnet. Diese utopische Ganzheit enthält zwei Aspekte: Einerseits impliziert sie eine naturrechtliche Weltanschauung und wird mit einem Gesellschaftszustand verbunden, in dem die ständischen und sozialen Schranken wenn nicht aufgehoben, dann doch zumindest überwindbar sind. Anderseits ist diese Ganzheit auch von bürgerlichen Vorstellungen über den Geschlechtscharakter geprägt. Kurz gesagt nimmt die in den Dramen Schillers mit der Liebe gekoppelte Ganzheit den Kern des modernen Nationalstaates mit utopischen Tönen vorweg. Im Unterschied zu den Dramen Schillers, in denen die Liebe mit ihrer Funktion für die moderne Gesellschaft vorbildlich gezeigt wird, stellen die Texte von J. M. R. Lenz wiederholt dar, wie der Versuch von Identitätsbildung durch Liebe scheitert, und zeigen, dass die intensive Erfahrung der Liebe nicht immer als eine Stütze des Selbst dienen kann. Die Darstellung der Liebe in den Dramen Schillers ist aber gerade deshalb bemerkenswert und wichtig, weil sich aus ihnen das zeitgenössische Verständnis der Voraussetzungen der gesellschaftlichen wie individuellen Funktionen der Liebe ableiten lässt.
URI: http://hdl.handle.net/2433/134506
出現コレクション:23号

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