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タイトル: <研究ノート>非讃歌的な讃歌詩人ヘルダーリンを求めて --詩と社会をめぐる戦後の議論と近代以降のピンダロス受容を手がかりに--
その他のタイトル: <Entwurf>Hölderlin als , unhymnischer' Hymnendichter --Die neuzeitliche Pindar-Rezeption und die Diskussionen der Nachkriegszeit über die Beziehung der Dichtung zur Gesellschaft--
著者: 益, 敏郎  KAKEN_name
著者名の別形: EKI, Toshiro
発行日: Jan-2018
出版者: 京都大学大学院独文研究室研究報告刊行会
誌名: 研究報告
巻: 31
開始ページ: 41
終了ページ: 61
抄録: Um 1800, als Friedrich Hölderlin seine späten Hymnen schrieb, schien diese Gedichtform vielen bereits obsolet zu sein. Aber im 20. Jahrhundert wurde seine Hymnik gleichsam wiederentdeckt und noch heute wird Hölderlin vor allem als Hymnendichter sehr geschätzt. Bedenkt man jedoch, dass Hölderlin zugleich als Vorläufer moderner Dichter wie Mallarmé und Celan angesehen wird, ist es erforderlich, auch einen Blick auf die sozusagen 'unhymnische' Seite seiner Dichtung zu werfen. Der vorliegende Entwurf versucht, etwas mehr Licht auf die Bedingungen und Kontexte von Hölderlins dichterischen Werken zu werfen, um so das Bild dieses Dichters weiter zu erhellen. Seit dem New Criticism hat sich die Unterscheidung des Autors einer Dichtung von deren lyrischem Ich in der Forschung als selbstverständliche Voraussetzung durchgesetzt. Dabei gab es früher nicht selten die Tendenz, das lyrische Ich zu 'enthistorisieren' und es als ein zeitloses, beinahe mythisches künstlerisches Wesen zu verehren, wofür der Begriff des lyrischen Ichs bei Margarete Susman ein gutes Beispiel ist. So wurde in Deutschland auch Hölderlin vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs meist als ein über dem politischen Tagesgeschehen stehender Dichter-Seher betrachtet, dessen lyrisches Ich sich in mythischen Sphären bewegt. Um von dieser Betrachtungsweise Abstand zu gewinnen, bemühte sich die Hölderlin-Forschung nach dem Krieg, das lyrische Ich als ein Subjekt in geschichtsphilosophischen und hermeneutischen Kontexten zu sehen, sodass der Hymnendichter Hölderlin als ein Autor hervortrat, der die historische Situation erkennt und eine Utopie für die Zukunft verkündigt. Allerdings war dieser Ansatz ebenfalls nicht in der Lage, das Bild des Dichter-Sehers einer kritischen Revision zu unterziehen, worauf bereits Winfried Menninghaus hinwies. Die Diskussionen in der Nachkriegszeit, in denen die Beziehungen der Dichtung zur Gesellschaft ins Zentrum des Interesses gerückt wurden, machen die Problematik von Hölderlins Hymnen sichtbarer. Peter Rühmkorf und Hans Magnus Enzensberger erhoben Vorwürfe gegen die Hymnendichtung, weil sie sich im Wesentlichen den herrschenden politischen Mächten nicht entgegenstellte. Theodor W. Adorno konstatierte sogar, dass dies mehr oder weniger auf die gesamte moderne Lyrik zutreffe. Darüber verlor man fast aus den Augen, welche Bedeutung Gedichte unabhängig von ihrem historischen gesellschaftlichen und politischen Kontext haben können, wie die Reaktionen auf Jean-Paul Sartres Diskussion über das "Engagement" beweisen, der die Poesie nur als "l'art pour l'art" betrachtete und von jedweden gesellschaftlichen Faktoren unterschieden wissen wollte. In Deutschland wurde damals von der Dichtung gefordert, dass sie eine gesellschaftskritische Funktion haben müsse, weshalb die Hymne oft zum Zielpunkt der Kritik wurde. Eine Revision des Hymnendichters Hölderlin als Dichter-Seher wurde aber nicht geleistet und bleibt leider immer noch aus. Ein Ausgangspunkt, um die unhymnische Seite des Hymnendichters Hölderlin zu skizzieren, kann sein, die Aufmerksamkeit auf die Pindar-Rezeption zu seiner Zeit zu richten. Der altgriechische Hymniker Pindar hat die späten Gedichte Hölderlins maßgeblich beeinflusst. Zugleich wurde er in Deutschland um 1800 als ein Wegbereiter der progressiven Möglichkeiten moderner Dichtung idealisiert. Hegel z.B., der in seiner Ästhetik Pindar in die Kategorie der lyrischen Poesie einordnet, verlieh diesem eine beinahe revolutionäre Aura, indem er feststellte, dass bei Pindar der innere Ausdruck des Subjekts höher als die Götter oder andere Autoritäten rangiere. Diese eigentlich unhymnische Haltung kommt vor allem in den Selbstreflexionen zum Ausdruck, die Pindar in seine Dichtungen integrierte. Die Pindar-Rezeption des späten Hölderlin führte dazu, dass er von diesem auch das Element der Selbstreflexionen übernahm und damit im Grunde ebenfalls die strenge Form der Hymne überschritt, deren Aufgabe es nur sein sollte, in frommer Weise Gott und das Vaterland zu preisen. Für eine adäquate Einschätzung der späten Hymnen Hölderlins scheint es also geboten, nicht nur die geschichtsphilosophischen und hermeneutischen Kontexte, in denen das lyrische Ich steht, in Betracht zu ziehen, sondern das Augenmerk auch darauf zu richten, was in diesen Dichtungen vom traditionellen Rahmen der Hymne abweicht. Dies könnte vielleicht in der künftigen Forschung dazu führen, ein Bild des Hymnendichters Hölderlin zu entwerfen, der diese Form der Dichtung zwar in einer historischen Situation aufgriff, in der sie bereits als nicht mehr zeitgemäß empfunden wurde, der aber zugleich einen Weg wies, sie zu überwinden und in etwas Neues zu überführen.
URI: http://hdl.handle.net/2433/229007
出現コレクション:31号

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