人間存在と超越

Abstract

Die Erörterung der Transzendenz macht den abschliessenden Teil der Ontologie des Menschen, wie sie von mir aufgefasst wird, aus. Dieser Aufsatz ist ein Versuch, die Transzendenz als die Transzendenz von der Sphäre der Geschichte zu interpretieren. Zuerst versuche ich, diese Sphäre ganauer, als es gewöhnlich geschieht, zu begrenzen. Die Sphäre der Geschichte ist ein Wirkungszusammenhang, und zwar der Zusammenhang von Handlung-Erfolg in der Gesellschaft. Im Zusammenleben der Gesellschaft sind die institutionellen Ordnungen und die Herrschaftsverhältnisse unvermeidlich. So dringt das Moment der Macht in alle Bildungen und Gestalten der Geschichte ein. Die jeweiligen situationsbedingten Bedürfnisse der Menschen können sich in den geschichtlichen Leistungen, in den Neu-und Umbildungen der gesellschaftlichen Verhältnisse befriedigen. Aber diese Befriedigung bleibt immer beschränkt und von kürzer Dauer. Man sucht innerhalb des Verlaufes der Geschichte vergebens etwas Endgültiges und Vollendetes. Doch das Verlangen danach ist dem Menschen wesentlich. Darin haben Religion und Kunst ihre Wurzeln. Erst in dem religiösen Glauben und im künstlerischen Schaffen wird, wenn sie echt sind, eine Dimension eröffnet, in der die volle Befriedigung möglich wird. In dieser Dimension erfährt man die Transzendenz. Das Sein des Menschen umfasst beide, Geschichte und Transzendenz. Man meint: die Transzendenz müsse doch, wenn sie eine Möglichkeit des menschlichen Daseins ist, in der Geschichte geschehen. Aber was bedeutet dieses in? Dies genau zu erläutern, ist eine Hauptaufgabe unseres Aufsatzes.