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タイトル: 文明のなかの文学 : ハインリヒ・ハウザーの小説『海を渡る雷鳴』について
その他のタイトル: Zivilisation in der Literatur : Über Heinrich Hausers Roman Donner überm Meer
著者: 池田, 晋也  KAKEN_name
著者名の別形: IKEDA, Shinya
発行日: Dec-2014
出版者: 京都大学大学院独文研究室研究報告刊行会
誌名: 研究報告
巻: 28
開始ページ: 41
終了ページ: 56
抄録: Die vorliegende Arbeit unternimmt den Versuch, aus dem 1929 entstandenen Roman Heinrich Hausers (1901-1955), Donner überm Meer, verschiedene die Zivilisation und die moderne Technik betreffende Beschreibungen herauszuheben, um an deren Beispiel seine schriftstellerische Haltung gegenüber der hochzivilisierten Welt zu analysieren. Hauser, der sich den Schriftstellern der Neuen Sachlichkeit zuordnen lässt, betrachtete die Technokratie als einen notwendigen Bestandteil der modernen Gesellschaft und wollte vor allem als Journalist der Technikfeindlichkeit und ihren Vertretern entgegenwirken. Es ist daher verhältnismäßig leicht, auch in seinern literarischen Werk immer wieder das Potenzial der Technologie bejahende Beschreibungen zu finden. In Donner überm Meer wird ein "naives Zivilisationsbewußtsein", d. h. eine instinktive Liebe zur Zivilisation, als ein unbedingt erforderliches Gegenmittel gegen die Übermacht der Natur positiv hervorgehoben. Im Schlusskapitel des Romans versucht der Romanheld Fonck, nicht als Berufspilot, der er sonst ist, sondern als ein moderner Abenteurer alleine mit dem Flugzeug übers Meer nach Amerika zu fliegen. Der Roman endet damit, dass seine Maschine in die Luft aufsteigt und donnernd über das Meer fliegt. Diese dem Romantitel entsprechende Schlussszene könnte man als die Vision des Autors auffassen, dass die - durch das Flugzeug symbolisierte - moderne Technik allmählich die Welt erfüllen möge und dass der Lärm der Maschinen gleich dem echten Donner zu einem natürlichen Element der Welt werden soll. Darüber hinaus begegnet man im Roman einem Piloten und einem Busfahrer, die sich mit ihren Maschinen völlig vereinen und durch die enge Zusammenarbeit mit ihnen sozusagen eine neue, ästhetisch vollkommene Daseinsform erreichen. Fragwürdig bleibt dabei allerdings, ob diese Darstellungen einfach als Idealbild des zivilisierten modernen Menschen aufgefasst werden können. Denn in dem Roman gibt es genauso oft Stellen, die sowohl die Errungenschaften der Zivilisation als auch der Technologie kritisch behandeln. In der Beschreibung des Großstadtlebens wird z. B. die naturzerstörerische Seite der modernen Technik hervorgehoben, und im Vergleich mit den Maschinen wird der Romanheld als ein allzu schwaches und unvollkommenes Wesen geschildert. Aus der Vereinigung von Maschine und Mensch entsteht eben kein Übermensch, sondern nur ein von der Technik beherrschter Mensch. Auf diese Weise relativiert Hauser selber sein Idealbild, woraus man wohl schließen darf, dass er dem Leser kein eindeutiges, d. h. durch und durch positives Bild der Zivilisation zeigen konnte oder wollte, zumal er selbst zwischen Zivilisation und Natur hin und herschwankt. Festzuhalten aber ist, dass in diesem Roman Hausers Liebe zur Zivilisation die Abneigung ihr gegenüber eindeutig überwiegt. In einem einsam an einem Strand gelegenen Fliegerlager, in dem der Romanheld junge Flugschüler ausbildet, fliegt er selbst zum erstenmal mit einem sehr primitiv und simpel konstruierten Segelflugzeug ohne Motor. Vor dem Start überfällt ihn die Angst, denn er erinnert sich plötzlich nur zu genau an die ersten Flieger des aviatischen Anfangsstadiums und deren Schicksale. Aber der erste Segelflug gelingt ihm sehr gut und bereitet ihm ein unerwartetes Vergnügen, so dass dieses Erlebnis zum unmittelbaren und maßgeblichen Anlass für das große Abenteuer am Ende des Romans wird. An jenem Strand, getrennt und weit entfernt von der zivilisierten Welt, begegnet Fonck der ursprünglichen Form des Flugzeugs und des Fliegens. Das Segelfliegen gibt ihm die Gelegenheit, die Geschichte der Aviatik am eigenen Sein real zu erleben, seine Identität als moderner Mensch nochmals zu überprüfen und positiv anzunehmen und neue Kraft zu gewinnen. Donner überm Meer kann dementsprechend also auch als eine Geschichte der Wiedergeburt eines von der Zivilisation erschöpften Menschen gelesen werden.
URI: http://hdl.handle.net/2433/196343
出現コレクション:28号

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