ダウンロード数: 12250

このアイテムのファイル:
ファイル 記述 サイズフォーマット 
KJ00000077583.pdf10.07 MBAdobe PDF見る/開く
タイトル: 中世ヨーロッパにおける村落と耕地について : 農牧混合地域における「基礎地域」の内部構造に関する村落地理学
その他のタイトル: Die Gewannflur im Vergleich mit anderen Flurformen
著者: 水津, 一朗  KAKEN_name
著者名の別形: SUIZU, Ichiro
発行日: 15-Mar-1966
出版者: 京都大學文學部
誌名: 京都大學文學部研究紀要
巻: 10
開始ページ: 1
終了ページ: 154
抄録: (I) Irreführend ist die Auffassung, daß das Gewannsystem in mittelalterlichen Deutschland eine der Stufen in der allgemeinen Entwicklungsreihe der Weltgeschichte kennzeichnet. Das Gewann war in erster Linie ein Komplex der Streifenflur, die uberhaupt in der Feldbauregionen vorherrscht. Es ist nicht nötig, darauf hinzuweisen, daß man viele Streifenfluren in Europa auf den alten Katasterkarten findet. Eine der chinesischen Urkunden, Siu-li von 1. Jhdt. v. Chr. zeigt aber schon die Kurzstreifenflur mit Ackerbeet und Furche (etwa 119 m x 1.19 m) in Nordchina, wo der Ackerbau sehr früh endstand. Mit der Entwicklung der Pflugtechnik erschienen auch die Langstreifenfluren (etwa 331 m x 3.3 m) in der Kulturlandschaft der Han-Dynastie um 200 v. Chr.. Aber in der NassreisbauGebieten liegen die Verhältnisse anders. In Südchina und Japan sind die vom Gelände bestimmten Blockfluren mit dem Rain vorherrschend. Als längste Parzelle findet man in Japan nur ein kleine Kurzstreifenflur (etwa 112 m x 11 m), die man als Jori-System bezeichnet, der seit 7 Jhdt. n. Chr. nach chinesischem Vorbild geordnet wurde und die Flurformen noch heute bestimmt. (II) Etwa 30 Morgen je Hufe in Deutschland waren im Mittelalter schon sehr viel im Gegensatz zu 1, 2 ha. je Familie in Japan. In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß der Gedanke der möglichst gleichmäßigen Verteilung des Fluranteiles in jeder Zelge in Deutschland planmäßiger als in Japan verwirklicht wurde. Überdies können die Erträge im europäischen Ackerbau erst ansteigen, wenn er sich mit dem Weidegang erfolgreich verbinbet. Dazu Kommt die Notwendigkeit der gemeinsamen Verzauung, um die Tiere vom Saatfeld fernzuhalten. Hierzu bestanden bestimmte "Etterzwang-Gesetze". In dieser gemeinsamen Verzaunung finden wir die primäre Form des Flurzwangs, die erst mit der Entstehung der Dreifelderwirtschaft von einigen Ausnahmen abgesehen regelmässig ins zelgengebundene System umgestaltet wurde. So findet sich die typische Verknüpfung von Feldbau und Weidegang seit dem 8. und 9. Jhdt. in der Dreifelderwirtschaft auf den trockneren getreidebaugünstigen Böden. Es ist aber auffallend, daß im Gefolge der Stallfütterung und der Individualisierung des Betriebs der Flurzwang in Nordchina nicht immer gleichmässig mitgewachsen ist. (III) Untersuchungsergebnisse über die Ursprünge der europäischen Gewannflur stellen sowohl Niemeiers Eschkerntheorie als auch die Krenzlinsche Block-u. Breitstreifentheorie dar. Die bisweilen noch heute vertretene Denkweise, daß die Langstreifenflur als die Besitzparzelle primär wäre, wenn diese Flurform auf dem früh okuppierten Boden in der Nähe der alten Hofe lage, scheint mir auch im Lichte der japanischen Sidlungs-u. Flurforschung nicht richtig. Die frühe Entstehung der Flur kann nicht sofort auf das Alter dieser Flurformen hinweisen. Es ist aber bemerkenswert, daß Krenzlin die Gewannfluren des nördlichen Unterfranken auf eine ältere Block-u. Breitstreifenflur zurückgeführt hat. Weder der Langstreifenflurkomplex noch das Gewann sind primär, sondern diese haben sich durch Parzellierung der Altformen im Laufe der Jahrhunderte bei zeitlich starker Phasenverschiebung in den einzelnen Landschaften ausgebildet. Aber in Japan zeichnet sich der Komplex der kleinen kurzstreifenartigen Betriebsparzelle in einer grossblockartigen Besitzeinheit auf dem Urbaren öfters vor der Hufenteilung seit 12. bis 13. Jhdt. ab. Weiterhin wird auch in Europa die Frage zu stellen sein, ob agrartechnische Grundstücke in den block-u. breitstreifigen Besitzeinheiten vorhanden war, solange die Streifenflur mit Hochbeeten nicht allein die Besitzparzelle sondern auch die Betriebsparzelle bedeutete. (IV) M. Born konnte aus ihren Geländeaufnahmen in Salmhausen, Niederhessen, die Umgestaltung mittelalterlicher Gelängeflur zu neuzeitlicher Gewannflur feststellen. In ihrer rekonstruierten Karte der Gelangeflur von 16. Jhdt. finde ich, daß die quergeschnittenen block-oder streifenartigen Besitzeinheiten der Fahrgüter und die Grenzlinien der drei Felder nicht immer an den Besitzgrenzen entlanglaufen. Vielleicht deuten diese das Vorhandensein einiger Betriebsparzellen in der Gelängeflur oder Breitstreifenflur an. Sie kann in formaler Hinsicht als Bindeglied zwischen Besitzparzelle und Betriebsparzelle angesprochen werden. (V) Es ist klar ersichtlich, daß die Vergewannung der alten Fluren und die Umgestaltung der Weiler zum Gewanndorf nicht von selbst sondern unter herrschaftlicher und gemeinschaftlicher Planungsanlage entstand. Wenn auch die Idealform des Gewannsystems in Westdeutschland ihren Ursprung hatte, war dort aber die Verwirklichung durch die komplizierten historischen Verläufe verhältnismäßig gehemmt. In Ost-Elbien entstand das vollendete planmäßige Gewanndorf mit dem Angerdorf (Straßendorf), mit dem Hufensystem und mit der Dreifelderwirtschaft nach der Kolonisationszeit auf den trockenen Grundmoränenlandschaften. Der Anger war der Platz nicht nur für Dorfversammlungen sondern auch zum Schutz des Viehs. Demnach war das Angerdorf eine sehr rationale Siedlungsform, wo der Feldbau mit Viehzucht gleichmaßig verbunden war. Die Einführung dieses planvollen Komplexes der Agrarlandschaft erfolgte seit dem 14. und 15. Jhdt. wahrscheinlich auf der Getreidebauzone ostwärts in Richtung Polen, Russland und südöstlich in Richtung Slowenien. Ausserdem ist sie aber auch überwiegend seit dem 12. Jhdt. im mittleren England, Ostschweden, Südwestfinnland und Dänemark durch Sonnenteilung (sun-division, solskifte) der Flur und des Wohnviertels gekennzeichnet. Die Relikte der Sonnenteilung sind meiner Ansicht nach auch in Deutschland, Polen und Russland auf den alten Katasterkarten erkennbar, aber unbestimmt und vereinzelt. Der grosse Vorzug, den die mittelalterliche getreidebaugünstige Agrarlandschaft in Europa bildet, liegt darin, daß sich die landschaftlichen Komplexe planmäßig der europäischen Landesnatur und der geistigen Tradition anpassten. (VI) Anders liegen die Verhältnisse in den regenreichen, viehzuchtgünstigen Landschaften von Irland, Wales, Schottland, Bretagne, Skandinavien, ausschließlich der Solskifteregionen, und auch in den Mittelgebirgen und Alpenländern. Dort war das Gewannsystem nur stellenweise eingeführt worden. Hier war der gemeinsame kennzeichnende Zug der Weiler mit Innenfeld (Dauerackerbau oder Vielfelderwirtschaft) und Aussenfeld (wilde Feldgraswirtschaft). Nach M. Bloch war in Südfrankreich die unregelmäßige Gewannflur vereinzelt. Das gilt wohl auch für die Mittelmeerländern. Eine Art Gewannlandschaft ist nun sicher im südwestlichen Asien sporadisch erkennbar. Aber in diesen Landschaften ist die Zweifelderwirtschaft mit wenige Weidedüngung aus Wassermangel entstanden und die Verknüpfung von Feldbau und Weidegang ursprünglich nicht so eng wie im alten Europa. Vor der Einführung der Dreifelderwirtschaft musste man diese trockene Zone bewässern. Aus der sorgfältigen Ausstattung der Bewässerungsanlagen kommen aber die orientalischen Sozialzüge, die für die europäischen Gemeinschaften ungewöhnlich sind. Wichtig ist, daß das Gewannsystem sich in diesen Landschaften nicht so stabilisiert. Ferner ist es selbstständlich, daß keine zelgengebundene Besitzregulierung in Japan stattfand und daß sich regellose Gemengelage des Besitzes immer wieder einstellte. Doch dazu kommt, daß wir im Yamato Becken und anderen altbesiedelten Ebenen die Vorgänge der mittelalterlichen Verdorfung beobachten können. Auf Grund dieses Vergleiches kann ich versichern, daß das typische Gewanndorf ein einzigartiges Ereignis in der getreidebaugünstigen Zone im Europa war.
記述: この論文は国立情報学研究所の学術雑誌公開支援事業により電子化されました。
URI: http://hdl.handle.net/2433/72934
出現コレクション:第10号

アイテムの詳細レコードを表示する

Export to RefWorks


出力フォーマット 


このリポジトリに保管されているアイテムはすべて著作権により保護されています。