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dkh00009_045.pdf | 1.38 MB | Adobe PDF | 見る/開く |
タイトル: | シラーの『ヴィルヘルム・テル』におけるスイスの風景 |
その他のタイトル: | Die Landschaft der Schweiz in Schillers „Wilhelm Tell“ |
著者: | 濱中, 春 ![]() |
著者名の別形: | Hamanaka, Haru |
発行日: | Mar-1996 |
出版者: | 京都大学文学部独文研究室 |
誌名: | 研究報告 |
巻: | 9 |
開始ページ: | 45 |
終了ページ: | 75 |
抄録: | Schiller interessiert sich im "Wilhelm Tell" viel mehr als bei seinen früheren Dramen für die Bühnendekorationen, von denen die meisten die Naturlandschaft der Schweiz darstellen. Die vorliegende Arbeit ist ein Versuch, die Bedeutung der Schweizer Landschaft in der damaligen Zeit und ihre Behandlung durch Schiller, sowie die Art und Weise der Landschaftsbetrachtung durch den Zuschauer im Theater zu erläutern. Die Landschaft in "Wilhelm Tell" ist die typische Schweizer Landschaft, die im 18. Jahrhundert durch Literatur und Reisewerke geformt wurde. Es ist ein aus einzelnen und wirklichen Naturszenen abstrahiertes Wunschbild von der Schweiz. Die Merkmale dieser Landschaft sind Mannigfaltigkeit, Wechsel und besonders scharfer Kontrast. Das entspricht einer Definition des Charakters der "romantischen" Landschaft (z.B. bei Hirschfeld). Das Romantische bezeichnet zugleich aber auch die durch die Betrachtung der Landschaft hervorgerufene Gemütsbewegung. Daneben symbolisiert die Schweizer Landschaft die Vorstellung des idealen Landes in zivilisationskritischem Hinblick. Die Landschaft wurde im 18. Jahrhundert oft als "malerisch" bezeichnet. Dieser Begriff gilt nicht nur für den Charakter der Landschaft, sondern auch für ihre Betrachtungsweise. Wenn eine Landschaft malerisch genannt wird, wird sie als eine Art Gemälde gesehen. Eine solche malerische Betrachtungsweise setzt die Existenz irgendeines Rahmens, der die Landschaft aus der Umgebung hervorhebt, und die Distanz zwischen dem Betrachter und der Landschaft voraus. Es ist, bewußt oder unbewußt, eine allgemeine Wahrnehmungsform, die Landschaft als ein Gemälde zu betrachten, die Natur als eine Reihe von Landschaftsbildern aufzufassen. Der besonderen Eigenschaft der Guckkastenbühne wegen, den Bühnenrahmen zu haben und die Bühne und den Zuschauerraum voneinander zu trennen, wird bei der Aufführung des "Wilhelm Tell" die malerische Betrachtungsweise der Landschaft wiederhergestellt: der Zuschauer sieht die typische Schweizer Landschaft durch den Bühnenrahmen und aus der Distanz an. Die malerische Betrachtungsweise und die Typisierung der Schweizer Landschaft stehen im engen Zusammenhang. Der Rahmen bietet ein Wahrnehmungsmodell, um die erwartete Landschaft zu finden, und diese Erwartung erzeugt den Typ. Dabei handelt der Mensch bloß als Betrachter, der aus der Distanz die Natur nach seinem Maßstab beurteilt. In "Wilhelm Tell" sind die nicht-bäuerlichen Vertreter der Schweizer Seite als den Zeitgenossen Schillers verwandt charakterisiert. Ihnen ist es möglich, die Natur als Landschaft zu erkennen, weil sie anders als die Landleute ohne praktisches Interesse an der Natur leben. Zudem ist für sie die Schweiz das ideale Land im Vergleich mit Hof und Stadt. Schiller meint, daß ein solches Verhältnis zur Natur typisch für den modernen Menschen sei. In seinem Aufsatz "Über naive und sentimentalische Dichtung" schreibt er das "sentimentalische" Interesse des modernen Menschen für die Natur der durch sie dargestellten Idee der Einheit der Menschlichkeit zu. Da der moderne Mensch diese. Einheit verloren habe, suche er sie in der Natur. Dabei aber wird die Natur danach beurteilt, ob sie das sentimentalische Interesse beantwortet oder nicht. Hier ist der Ansatz der Rahmenbildung bei der malerischen Betrachtung der Landschaft. Auch die Natur selbst ist aus dem Leben des modernen Menschen versċhwunden. Die Distanznahme bei der malerischen Betrachtung macht diese Entfremdung von der Natur noch nachdrücklicher. Deshalb spiegelt sich in der malerischen Betrachtungsweise das moderne Verhältnis zwischen Menschen und Natur in der verstärkten Form, und die Betrachtung der Schweizer Landschaft in "Wilhelm Tell" durch den Zuschauer ist ein nach Schiller außerordentlich moderne Rezeptionsweise. Deswegen ist die letzte Vereinigung von Berta und Rudenz mit der Landleuten von großer Bedeutung: zeigt sie doch, wie die Idylle, die Möglichkeit der höheren Harmonie zwischen Wirklichkeit und Ideal. |
URI: | http://hdl.handle.net/2433/134406 |
出現コレクション: | 9号 |

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