東方ユダヤ人難民とプラハのユダヤ人 : カフカの伝記研究のために

Abstract

Europäische Juden (Westjuden) hatten im ersten Weltkrieg als Soldaten Kontakt mit Ostjuden in deren Wohngebieten, und mit ostjudischen Flüchtlingen, die von ihnen unterstüzt wurden. Damals waren in Prag viele Juden tätig, um Flüchtlingen zu helfen. Kafka nahm an diesen Tätigkeiten zwar keinen Anteil, doch er beobachtete die Situation. In seinem Tagebuch notierte er, wie diese Aktionen verliefen. Allerdings sind seine Notizen darüber weniger ausführlich als die über seine Beziehung mit Felice, oder über die Schaffung seines Werkes. Was für eine Einstellung hatte Kafka, der sich einst zum ostjüdischen Theater sehr angezogen fühlte, zu ostjüdischen Flüchtlingen? Die vorligende Arbeit ist ein Versuch, mit den Artikeln der zionistischen Zeitung "Selbstwehr" die Situation der ostjudischen Flüchtlingen in Prag zu rekonstruieren und somit Kafkas Einstellung zu ihnen klar zu machen. Erstens wird ein Überblick auf die Situation verschafft, wie die Ostjuden nach Prag strömten und wie die Juden Prags sie pflegten, zweitens werden eine Reihe Diskussionen behandelt, die sich zu der Zeit zwischen den Juden Prags und den Ostjuden entwickelten, drittens wird das Bildungswesen für die ostjüdischen Kinder in Prag dargestellt und auch über die Bedeutung von Kafkas Notizen nachgedacht. Aus diesem Vergleich folgt, daß Kafka sich für die Lage der Ostjuden sehr interessierte. Obwohl er vorher Mitgefühl mit ostjüdischen Flüchtlingen hatte, äußerte er sich in einer Reihe von Diskussionen eher abfällig über sie. Trotzdem zeigte Kafka aber Interesse für die ostjüdischen Kinder. Er besuchte oft Klassen für ostjüdische Mädchen, die sein Freund Max Brod unterrichtete. Außerdem empfahl Kafka seiner Freundin Felice immer die Arbeit in dem Institut "Volksheim". Dort wurden ostjüdische Kinder und Jugendliche herzlich versorgt. Diese Erlebnisse beeinflussten nicht nur langfristig seine Meinung zur Bildung, sondern auch seine Einstellung zu den ostjüdischen Kindern. Aus der Begegnung mit Ostjüdischen Flüchtlingen war er gezwungen, seine vorherige Einstellung zu den Ostjuden zu verändern.