<論文>フロイライン・エンゲルハルト : トーマス・マン『魔の山』における女性像と「同性愛」(第20号記念特集)

Abstract

Nach der Veröffentlichung der Tagebücher im Jahre 1975 wurde Thomas Manns Tendenz zur Homosexualität intensiv und kontrovers diskutiert. Dagegen war nur wenig die Rede davon, was Frauen für ihn bedeuteten und welches Frauenbild er hatte: Immerhin hatte er ja Katja Pringsheim geheiratet, Kinder mit ihr gezeugt und in seinem Werk zahlreiche Frauengestalten geschaffen. Mein Beitrag beschäftigt sich damit, die Bedeutung des Frauenbildes bei Thomas Mann durch die Analyse einer unauffälligen weiblichen Nebenfigur, Fräulein Engelhart, zu verdeutlichen. Fräulein Engelhart, eine unansehliche Lehrerin, die beim Essen neben dem Protagonisten Hans Castorp sitzt, führt mit ihm komplizierte Gespräche, die sich um Madame Chauchat drehen, so, als ob nicht er, sondern sie in diese "katzenartige" Russin verliebt wäre. Meiner Meinung nach drückt sich die homosexuelle Tendenz des Autors nicht in Hans Castorp aus, der die Protagonistin liebt, sondern in dieser sich nach Liebe sehnenden Lehrerin, weil ihre Liebe dasselbe Schema wie Tonio Kröger hat und mit großer Sympathie dargestellt wird. Hier wird Fräulein Engelhart zum Subjekt des Autors. Das läßt sich verstehen, wenn man die Sexualität Thomas Manns nicht nur in Zusammenhang mit Hans Blüher, dem die Homosexualität "virile Sozialität" bedeutete, sieht, sondern auch mit Magnus Hirschfeld, der sie für "Effiminierung" hielt. Meiner Meinung nach bedeutet die Homosexualität für Thomas Mann zeit seines Lebens "Effiminierung", obwohl Blühers Einfluss sehr groß war. Die Art und Weise, wie Thomas Mann sich selbst in Fräulein Engelhart projiziert hat, beweist diese Ansicht.