詩人と「子ども」の関係について : アイヒェンドルフの小説『詩人とその仲間』より

Abstract

Die wichtigste Aufgabe eines Dichters in den Werken Eichendorffs ist, ein uraltes, verborgen in der Natur schlummerndes Lied erneut zum Klingen zu bringen und dadurch die Harmonie der Welt wiederherzustellen. Seine Dichterfiguren haben schon in ihrer Kindheit solche alten, frommen Lieder gehört, die in ihnen die Sehnsucht nach der geistlichen Heimat geweckt haben. Dies zeigt deutlich, dass Eichendorff die Kindheit für eine sehr wichtige Lebensphase gehalten hat. Dabei stellt sich die Frage, ob den Kindern nicht schon zu dieser Zeit die dichterische Natur innewohnt. Allerdings treten Kinder in den Werken Eichendorffs niemals in den Vordergrund, obwohl sie in der Romantik ein sehr beliebtes Thema waren. In meiner Abhandlung habe ich versucht, Eichendorffs Roman Dichter und ihre Gesellen, in dem ganz verschiedene Lebensformen von Dichtern geschildert werden, mit Blick auf das in ihm verborgene Kinderbild Eichendorffs näher zu interpretieren. Zunächst befasse ich mit jenen armen, schönen Kindern, die die Dichter in Städten oder Wäldern sehen, und die einerseits als die Schützlinge Marias unter ihrem Sternenmantel geschildert werden, aber andererseits doch auch diejenigen sind, die anderen die Erlösung bringen, weil sie arm sind. In der christlichen Lehre heißt es, dass den Armen eine heilige Kraft immanent ist und dass, wenn man ihnen hilft, wird Sühne geleistet wird. Man könnte daher sagen, dass diese Kinder hier die Rolle eines Vermittlers zwischen Diesseits und Jenseits spielen. Außerdem behandele ich ein in den Roman eingeschobenes Märchen, in dem zwei Kinder, Kasperl und Annerl, die Hauptpersonen sind. Kasperl ist eine Personifikation des Dichterwesens und Annerl ist das personifizierte Wunderlied. In beiden Kindern sind sowohl christliche als auch heidnische Motive und Vorstellungen miteinander verschmolzen; d.h. alle Erscheinungen auf der Welt harmonisieren sich, ohne einander zu hindern, in den Kindern. Um diese Kinder vor der realen Welt, in der der Glaube ans Ewige mehr und mehr verloren zu gehen droht, in Obhut zu nehmen, hat Eichendorff sie als harmonisierte Wesen absichtlich vage dargestellt, damit sie keinen Schaden nehmen. Diese Kindervorstellung Eichendorffs verbindet sich substantiell mit seinem Dichterwesen.