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dc.contributor.author西尾, 宇広ja
dc.contributor.alternativeNishio, Takahiroen
dc.contributor.transcriptionニシオ, タカヒロja-Kana
dc.date.accessioned2011-03-15T08:53:40Z-
dc.date.available2011-03-15T08:53:40Z-
dc.date.issued2010-12-
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/2433/138565-
dc.description.abstractDie Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert, die H. v. Kleist durchlebte, war eine Übergangszeit, in der die Diskurse über Familie und Geschlecht sich völlig wandelten: Mitte des 18. Jahrhunderts gewann die Bewegung der "Empfindsamkeit" im deutschsprachigen Gebiet großen Einfluss, so dass - auch mit dem Auftreten des neuen Familienmodells der "bürgerlichen Kleinfamilie" - sich das Verhältnis zwischen den Familienmitgliedern sentimentalisierte. Die daraus entstandene Vorstellung des "zärtlichen Vaters" als eines vorbildlichen Mannes sollte aber später während der napoleonischen Kriegszeit durch die der "patriotisch-wehrhaften Männlichkeit" ersetzt werden. In Kleists Michael Kohlhaas spiegelt sich diese Unbestimmtheit der Vorstellung von einem idealen Mann wider. Einerseits wird diese 1810 erschienene Novelle sichtlich durch den zeitgenössisch typischen Gedanken der Geschlechterrollen geprägt, der die Frauen ins Haus einschließt und den Männern die doppelte Rolle auferlegt, zugleich in der privaten und der öffentlichen Sphäre zu leben, wobei die Frau ihren außerhalb des Hauses tätigen Mann unterstützen solle. Doch ist andererseits aus dem Text abzulesen, dass diese Doppelrolle der Männer gegebenenfalls in eine Katastrophe münden kann, da es nicht immer möglich ist, die öffentlichen Werte mit den privaten zu vereinbaren. Im vorliegenden Aufsatz wird die Kollision von den beiden Wertsystemen, die Kleist selbst als Mann durchleiden musste, anhand seiner Darstellung der "Männlichkeit" der Hauptfigur Michael Kohlhaas aufgezeigt. Der Protagonist, der als "Muster eines guten Staatsbürgers" bezeichnet wird und "Rechtgefühl" in sich trägt, liefert ein positives Bild vom Mann. Wie es das Rollenbild um 1800 fordert, handelt er aktiv außerhalb des Hauses, im Geschäft, im Prozessverfahren und endlich auch bei seiner gewaltsamen Selbsthilfe. Dabei versucht er, seine Taten unter Berufung auf Argumente zu rechtfertigen, die auf allgemeinen Werten wie "Gesetz" oder "Gott" beruhen und auf öffentliche Anerkennung zielen. Das bezeugt die Relevanz der Ӧffentlichkeit beim Handeln, durch das sich der Handelnde als Mann zeigen soll. Der enge Zusammenhang zwischen Männlichkeit und Ӧffentlichkeit wird auch durch die Kritik am Adel bestätigt, der aus privaten Interessen seine offiziellen Aufgaben vernachlässigt, was an dem negativen Gegenspieler des vorbildlichen Kohlhaas, dem sächsischen Kurfürsten, kennzeichnend vorgeführt wird. Dem Programm der Geschlechterrollen gemäß unterstützt seine Frau anfangs die öffentliche Tätigkeit des Kohlhaas und er selbst verhält sich in der privaten Sphäre nicht als autoritärer Hausherr, sondern als zärtlicher Vater. Seine harmonische Doppelexistenz, in der ihm sowohl das Glück in der Familie als auch Erfolg in öffentlichen Betätigungen gewährt werden, hört aber auf, sobald er das öffentliche Leben über das private stellt: Seinem hartnäckigen Streben nach juristischer Gerechtigkeit fällt seine Frau zum Opfer. Die aus der Kollision von öffentlichen und privaten Werten entspringende Auflösung seiner Doppelrolle erlaubt ihm zwar, ohne Zögern um sein Recht zu kämpfen, d. h. das erlittene Unrecht an dem Junker gewaltsam zu rächen, doch zwingt der Verlust der Frau ihn andererseits dazu, die Bedeutung der Familie neu zu überdenken. Von diesem Gesichtspunkt aus betrachtet, kann der Dialog zwischen Kohlhaas und der alten Zigeunerin als Versuch einer fiktiven Rekonstruktion seiner Familie verstanden werden, da er seine Bereitschaft andeutet, zugunsten des Wohls seiner Familie auf sein Ziel zu verzichten. Dieser Rückzug vom öffentlichen ins private Leben bedeutet aber nicht, dass er einfach dem Letzteren den Vorrang gibt, sondern zeigt, wie schwierig es ist, Erfolg in der öffentlichen Sphäre ohne den Beistand der Familie zu erzielen. Die Struktur der Welt, in der die Erzählung spielt, steht damit in Zusammenhang: Diese fiktionale Welt scheint aus verschiedenen öffentlichen Institutionen komponiert zu sein, hat aber tatsächlich die intimen Beziehungen zwischen den Figuren als wesentliche Komponente. Darin artikuliert sich Kleists Dilemma, dass er bei der Suche nach öffentlichem Erfolg, den er nötig hatte, um als ehrenhafter Mann anerkannt zu werden, von seiner Familie keine Unterstützung zu erwarten hatte, sich zugleich aber nicht ins private Leben zurückziehen konnte, da er, der in finanziellen Dingen wenig fähig war und noch keine Berühmtheit erlangt hatte, in seiner Familie keinen Platz fand.de
dc.format.mimetypeapplication/pdf-
dc.language.isojpn-
dc.publisher京都大学大学院独文研究室研究報告刊行会ja
dc.subject.ndc940-
dc.title公/私をめぐる価値観の交錯 : クライスト『ミヒャエル・コールハース』ja
dc.title.alternativeDie Kollision von öffentlichen und privaten Werten: Heinrich von Kleists Michael Kohlhaasde
dc.typedepartmental bulletin paper-
dc.type.niitypeDepartmental Bulletin Paper-
dc.identifier.ncidAN10092487-
dc.identifier.jtitle研究報告ja
dc.identifier.volume24-
dc.identifier.spage1-
dc.identifier.epage19-
dc.textversionpublisher-
dc.sortkey01-
dcterms.accessRightsopen access-
出現コレクション:24号

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