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タイトル: 「わたし」について語る猫 -自伝文学とE.T.A.ホフマンの『牡猫ムルの人生観』-
その他のタイトル: Ein Kater, der über "sich=mich" spricht -Autobiographische Wahrheit und Dichtung in den "Lebens-Ansichten des Katers Murr"-
著者: 土屋, 京子  KAKEN_name
著者名の別形: Tsuchiya, Kyoko
発行日: Dec-2011
出版者: 京都大学大学院独文研究室研究報告刊行会
誌名: 研究報告
巻: 25
開始ページ: 43
終了ページ: 64
抄録: Die Rezeption von E.T.A. Hoffmanns "Kater Murr" in Japan hat diesen Roman in eine gewisse Nähe zu Natsume Sosekis "Ich der Kater" gerückt, auch wenn von einem unmittelbaren Einfluß des einen auf den anderen wohl kaum gesprochen werden kann. Die abstrakt denkenden und erkennbar gebildeten Tierfiguren sind sowohl Ich-Erzähler als auch Autobiographen in einem von ihnen verfaßten Text, der nicht nur als ein ironisches Medium zur Widerspiegelung der damaligen Gesellschaft dient, sondern auch ein imaginäres "Ich" des Schriftstellers, bzw. des Autors selbst reflektiert. Hoffmanns Roman ist eine unmissverständliche Parodie auf die traditionelle Form der Autobiographie und behandelt die subjektkonstitutiven Genres der beginnenden bürgerlichen Kultur vielseitig, denn er ist Biographie, Autobiographie und Bildungsroman zugleich. Seit den 70er Jahren des 20. Jh.s konzentrierte sich die Forschung immer wieder auf das Verhältnis des "Kater Murr" zur Tradition des Bildungsromans, wobei besonders gerne Goethes "Wilhelm Meister" in den Blick gefasst wurde, während die Frage nach der Verbindung zur Autobiographie kaum eine nennenswerte Beachtung fand. Der zentrale autobiographische Bezugspunkt im "Kater Murr" sind Rousseaus "Bekenntnisse", die in beiden Teilen des Romans, d. h. sowohl im Murr- als auch im Kreisler-Teil, eine maßgebliche Rolle spielen. In einem Tagebucheintrag Hoffmanns vom 13. 2. 1804 heißt es: »Ich lese Rousseaus "Bekenntnisse" vielleicht zum 30sten mal«. Die geradezu manische Beschäftigung mit diesem Buch schlägt sich im "Murr" nicht nur in einer höchst auffälligen intertextuellen Verwendung von Zitaten nieder, sondern bestimmt ebenso das Zentralmotiv wie die verschiedenen Strukturelemente. Seine Abgrenzung Rousseau gegenüber vollzieht Hoffmann im Roman vor allem dadurch, dass er die von ihm verwendeten Episoden aus den "Bekenntnissen" mit dem ihm eigenen Humor vorträgt, und dass er Rousseau selbst damit zu einem literarischen Motiv macht. Durch den so gewonnenen Abstand von Rousseau konnte Hoffmann sich selbst als Schriftsteller definieren. Hoffmann, der nachweislich seit 1803 ein Tagebuch führte, hat sich, soweit wir wissen, nie ernstlich mit dem Gedanken befaßt, eine Autobiographie zu schreiben. Sein konsequentes Verhalten dieser Materie gegenüber, in der man in erster Linie von sich selbst spricht, zerstört sowohl die Begriffe der Identität als auch die literarische Struktur im Biographischen oder im Entwicklungsroman. In seinen Romanen und Erzählungen ist der Doppelgänger ein sehr häufiges Motiv, das in der Forschung dementsprechend auch immer wieder unter ganz verschiedenen Aspekten behandelt worden ist, und das zweifellos in engem Zusammenhang mit der Darstellung verschobener oder verweigerter Identität steht. Die Thematisierung der nicht-identischen Identität kommt vor allem in den "Elixiere[n] des Teufels" zum Ausdruck, in denen der Mönch Medardus große Teile seines Lebens in autobiographischer Form eingehend und oft bis ins Detail genau beschreibt. Im "Kater Murr" wird der Abstand zu Rousseau gerade dadurch zum Ausdruck gebracht, dass Kreisler seine traumatischen Kindheitserlebnisse einer Episode der "Bekenntnisse" folgend erzählt. Darüber hinaus wendet Hoffmann im Murr-Teil mit großem Geschick zentrale Episode aus Rousseaus Buch entweder parodistisch um, oder er behandelt sie kritisch. Dabei fungieren die Krallen des Katers, die nicht nur zum Angriff, sondern auch zum Schreiben gebraucht werden können, als eine Metapher für die Macht der Selbst-Écriture, womit sich eine "reine" Wahrheit vom Ich-Erzähler erzwingen lässt. Auf diese Weise stellt Hoffmanns Roman nicht nur den autobiographischen Aufbau, sondern auch die Ausdrucksmittel der Rousseau'schen "Bekenntnisse" in Frage. Aber Hoffmann hat im "Kater Murr" trotz seiner Kritik an den autobiographischen Formen nirgends eine wirkliche Antwort auf die Fragen nach ihrer Aufgabe, Relevanz oder Berechtigung gegeben. Damit wird das, was das "Ich" über "sich" erzählen soll und erzählt, im "Kater Murr" zu einem umso größeren Problem.
URI: http://hdl.handle.net/2433/152393
出現コレクション:25号

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