ハイナー・ミュラー『エレベーターの男』の素材について : フィリップ・K・ディックのSF小説からの影響を探る

Abstract

Heiner Müllers Prosatext Der Mann im Fahrstuhl (1979, Teil des 1979 von ihm veröffentlichten Theaterstücks Der Auftrag) wurde auf Grundlage persönlicher Erfahrungen des Autors konzipiert. Daneben gibt es noch eine weitere Möglichkeit, nämlich dass die Schaffung dieses Stücks von Philip K. Dicks Science Fiction Roman Time Out of Joint (1959) beeinflusst wurde. In der vorliegenden Abhandlung wird versucht, die konzeptuellen und motivischen Ähnlichkeiten zwischen den beiden Werken zu untersuchen. Ein Jahr vor der Veröffentlichung von Müllers Der Mann im Fahrstuhl wurde Dicks Time Out of Joint ein weiteres Mal in Deutschland publiziert. In beiden Werken handelt es sich um die schwierige Aufgabe für den dienstbereiten Protagonisten, den Ausbruch des Atomkriegs zu verhindern. Es ist zu berücksichtigen, dass Müller das Zitat aus Shakespeares Hamlet "Die Zeit aus den Fugen" in seinem Text verwendet, welches denselben Titel wie Dicks Roman trägt. Dieses Hamlet-Zitat hat in beiden Werken die Bedeutung von Verrücktheit der Personen sowie von der Strukturveränderung von Raum und Zeit. Bemerkenswert ist, dass die beiden Protagonisten zwiegespalten sind und einen Bezug zu "Peru" haben. In den 70er Jahren gewann Science Fiction im politischen Kontext an Bedeutung. Müller konzipierte seinen Prosatext als kritisches Instrument gegen das Totalitätsregime der DDR, wobei er sich an die Konzeption von Dicks anti-autoritärem und anti-kolonialistischem Werk anlehnte.