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dkh00026_071.pdf | 758.19 kB | Adobe PDF | 見る/開く |
タイトル: | もうひとつの農村ユートピア : ペーター・ローゼッガー『最後の人ヤーコプ』における「アメリカ」 |
その他のタイトル: | Eine andere bäuerliche Utopie : "Amerika" als mögliche neue Heimat in Peter Roseggers Jakob der Letzte |
著者: | 麻生, 陽子 ![]() |
著者名の別形: | Aso, Yoko |
発行日: | Dec-2012 |
出版者: | 京都大学大学院独文研究室研究報告刊行会 |
誌名: | 研究報告 |
巻: | 26 |
開始ページ: | 71 |
終了ページ: | 96 |
抄録: | Die beschleunigte Industrialisierung, die Mechanismen der kapitalistischen Wirtschaft und die sich verschärfende Konkurrenz lösten im späten 19. Jahrhundert eine Agrarkrise aus. In seinem Roman Jakob der Letzte (1888) schildert der österreichische Dichter Peter Rosegger (1843-1918) den durch diese bedrohliche Krisenlage ausgelösten Untergang des alpenländischen Bauernstandes. Seine Fiktion der von tragischem wirtschaftlichem Verfall und Auswanderung bedrohten Bergbauerngemeinde Altenmoos zeigt die sozioökonomischen Ursachen des Niedergangs des Bauerntums (Bodenspekulation, technische Neuerungen, Bauernlegen, Wucher, Landflucht, Ansiedlung von Industriebetrieben usw.), doch wollte Rosegger in seinem agrarisch-konservativen Roman zugleich mögliche Wege aus der Krise aufzeigen. Spätere Interpreten warfen ihm allerdings vor, dass es ihm nicht gelungen sei, tatsächliche Lösungen zu finden. In dieser Abhandlung geht es stattdessen darum, wie sich Rosegger als "Bauernphilosoph" mit der ihn umgebenden Wirklichkeit auseinandersetzte. Dafür ist das Amerika-Motiv ein im Roman zwar nur am Rande begegnender, aber wichtiger Schlüssel. Die Hauptfigur des Romans ist der das alte konservative Bauerntum verkörpernde, eng an die Heimatscholle gebundene Kleinbauer Jakob Steinreuter, der sich unermüdlich den zeitgenössischen Phänomenen widersetzt, die der Erzähler "Weltgift" nennt. Im letzten Kapitel des Romans begeht der beim Wildern ertappte Jakob, nachdem er den Förster erschossen hat, schließlich in einer "Im Gottesfrieden" genannten Waldschlucht Selbstmord, wobei der Gegensatz zwischen diesen im Christentum als große Sünden erachteten Taten und dem heiligen Namen des Ortes nicht zu übersehen ist. Vor seinem mehrdeutigen Ende hatte Jakob einen Brief von seinem lange tot geglaubten ältesten Sohn Jackerl erhalten, der schon als Knabe von zu Hause fortgelaufen war. In diesem Brief berichtet der Sohn, wie er nach langen Irrfahrten Amerika erreichte und dort nach vielen Schwierigkeiten endlich in einer abgelegenen Gegend Oregons gemeinsam mit anderen deutschen Auswanderern die an die Heimat erinnernde Siedlung Neu-Altenmoos gründete. Das Leben in der neuen Heimat ist hart, aber doch von einigem Erfolg gekrönt: Jackerl ist zum bäuerlichen Leben zurückgekehrt, hat einen eigenen Hof errichtet, den er wie den seines Vaters "Reuthof" nennt, und ein Mädchen einer deutschen Nachbarsfamilie geheiratet. Wie die biblische Gestalt des Josef, der in Ägypten zu Reichtum und Ansehen kam, scheint also auch Jackerl in der Fremde wenigstens ein einträgliches Leben gefunden zu haben. Dennoch ist für den Autor wie für seinen Protagonisten Jakob das Verlassen des Herkunftsortes und der Neuanfang auf anderem Boden kein Ausweg aus der heimatlichen Misere. Die Erfolgsgeschichten von Auswanderern in Amerika erschienen Rosegger bereits unrealistisch. Zudem war das sozialhistorische Phänomen der Auswanderung im 19. Jahrhundert eng mit dem Zerfall der Dorfsgemeinden in der Heimat verbunden. Daher ist Amerika in diesem Roman keineswegs einfach ein Topos eines neuen besseren Lebens, sondern zeigt vielmehr ein Dilemma auf. Die Weggegangenen können zwar in der Fremde neu beginnen, haben aber doch ihre eigentliche Heimat verloren, und ihr Weggang führt zudem zum Untergang der traditionellen Bauernkultur ihres Herkunftsortes. Insofern kommen im Roman die Schwierigkeiten zum Ausdruck, vor die sich Rosegger bei seiner Suche nach einer Lösung gestellt sah. Dass der idealistische Dichter seine Figur Jackerl in Amerika als Bauer erfolgreich einen Neuanfang machen lässt, offenbart seine Sehnsucht nach der Aufrechterhaltung der ursprünglichen bäuerlichen Kultur. Das bleibt aber letztlich utopisch und bringt für die Heimat schlimme Auswirkungen mit sich. Der vieldeutige Topos "Amerika" wird so zum Symbol für Roseggers Problem, einen Ausweg aus der Krise zu finden. Der in seiner Jugend für den Beruf des Bauern zu schwächliche Rosegger musste selbst einen anderen Broterwerb wählen. Im Roman kritisiert der Dichter indirekt aus der Perspektive von Jackerl die Heimat- und Bauernideologie der Vätergeneration. |
URI: | http://hdl.handle.net/2433/172928 |
出現コレクション: | 26号 |

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