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dc.contributor.author西尾, 宇広ja
dc.contributor.alternativeNishio, Takahiroen
dc.contributor.transcriptionニシオ, タカヒロja-Kana
dc.date.accessioned2013-04-01T07:19:50Z-
dc.date.available2013-04-01T07:19:50Z-
dc.date.issued2012-12-
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/2433/172931-
dc.description.abstractDas Fragment des Trauerspiels Robert Guiskard, Herzog der Normänner dürfte das größte Scheitern von Heinrich von Kleist als Dichter markieren: 1803 beklagte er in einem Brief an seine Halbschwester Ulrike seine Unfähigkeit, das unternommene Werk zu vollenden, und kurz danach verbrannte er sogar dessen ersten Entwurf. Später, 1807/08, nahm er das dramatische Projekt erneut in Angriff, doch auch diesmal gelang es ihm nicht und letztendlich blieb das Stück ein Fragment. Die bisherigen Diskussionen zu diesem fragmentarischen Drama sind, grob gesagt, in zwei Richtungen geführt worden. Einerseits war die Tatsache, dass das Stück unvollendet blieb, selbst ein zentrales Thema, wobei dies hauptsächlich biographisch oder poetologisch zu erklären versucht wurde. Andererseits haben schon mehrere ForscherInnen, deren Interessenschwerpunkt eher auf dem Inhaltlichen liegt, auf die historische Relevanz des Stückes aufmerksam gemacht, u. zw. auf die Problematik der Legitimität von Herrschaft, die sich im kontrastiven Verhältnis zwischen Regierenden und Regierten manifestiert. Eine Brücke zwischen den beiden Forschungsrichtungen zu schlagen, d. h. dem Scheitern dieses Fragments eine historische Perspektive zu geben, ist das Ziel der vorliegenden Arbeit. Der Ansatzpunkt der Untersuchung ist die allgemeine Auffassung von "Volk" um 1800. An der Jahrhundertwende hat dieses deutsche Wort einen großen Wertewandel erfahren: Der einst nur für die Unterschicht, also für einen Teil der Bevölkerung verwendete Mengenbegriff wurde nun zu einem politischen Oberbegriff aufgewertet, der alle Mitglieder der Gesellschaft einschließen sollte. Dieser Wandel, zu dem die Revolution von 1789 einen besonderen Anstoß gegeben hatte, lief aber nicht glatt und linear ab. Noch am Anfang des 19. Jahrhunderts verwendete man üblicherweise - den traditionell dem Worte "Volk" anhaftenden verächtlichen Klang ablehnend - die Wörter "Nation" oder "Völkerschaft", um eine durch einen gemeinschaftlichen Stamm wie eine gemeinschaftliche Sprache gekennzeichnete politische Einheit zu bezeichnen. Auch bei Kleists Volksauffassung kann man eine negative Konnotation feststellen, und für die Interpretation vom Guiskard ist besonders seine später entstandene politische Schrift Über die Rettung von Österreich (1809) aufschlussreich. Während das Volk auch hier keineswegs für vertrauenswürdig gehalten wird, setzt Kleist doch auf sein politisches Potenzial, das er "ein demokratisches Ansehn" nennt, seine große Hoffnung. Was ihm dieses widersprüchliche Konzept ermöglicht, ist ein im Text idealisiert beschriebener fiktiver "Regent", der, indem er den gewalttätigen Aspekt des Volkes streng kontrolliert, sozusagen rhetorisch einen dritten Weg zwischen dem veralteten Feudalismus und der gewaltsamen Revolution zu eröffnen sucht. Das Gleiche gilt aber nicht für Guiskard Zwar sind aus diesem Fragment viele Anzeichen eines revolutionären Strukturwandels der Gesellschaft abzulesen: eine Metapher der Französischen Revolution, ein Volksvertreter, der mit den Machthabern unterhandelt, ein Adliger, der für die Herrschernatur die Partnerschaft mit dem Volk für wichtiger hält als die rechtliche Legitimität, und schließlich der unvermeidlich scheinende Tod des Herrschers, Robert Guiskard. Hier lässt sich jedoch nicht so sehr die scharfe Kritik am Ancien régime oder eine utopische Alternative dazu erkennen, wie in der Forschung oft behauptet wird, sondern vielmehr ist die Sache umgekehrt: Der Autor beharrt schlechthin auf der überkommenen, doch unverkennbar nicht mehr funktionierenden Monarchie, da im Text keine einzige Figur - und das schließt das Volk ein - den Tod des Guiskard wirklich erhofft. Im Unterschied zu der späteren politischen Schrift gibt es hier noch keinen Ausweg: Das Dilemma zwischen dem alten Gesellschaftssystem und dem Kleist als neuem politischem Subjekt fragwürdig erscheinenden Volk spiegelt sich im Bild eines Herrschers, der in der Tat so gut wie nicht mehr existiert und dennoch auf dem Thron bleibt, da das Volk sich nicht getraut, ihn abzusetzen. In dieser Hinsicht zeigt das Unvollendetbleiben des Stückes das Scheitern von Kleist, der in jener geschichtlichen Übergangszeit noch keine aussichtsreiche Lösung für das neue politische Dilemma finden konnte. Da das Stück ein Fragment geblieben ist, wurde sozusagen der Untergang der Monarchie und die Vollendung der Revolution auf immer verschoben.de
dc.format.mimetypeapplication/pdf-
dc.language.isojpn-
dc.publisher京都大学大学院独文研究室研究報告刊行会ja
dc.subject.ndc940-
dc.titleロベール・ギスカールあるいは不在の君主 : クライストの民衆観と遅延された革命ja
dc.title.alternativeRobert Guiskard, der inexistente Herrscher : Die Volksauffassung Kleists oder eine verschobene Revolutionde
dc.typedepartmental bulletin paper-
dc.type.niitypeDepartmental Bulletin Paper-
dc.identifier.ncidAN10092487-
dc.identifier.jtitle研究報告ja
dc.identifier.volume26-
dc.identifier.spage1-
dc.identifier.epage25-
dc.textversionpublisher-
dc.sortkey01-
dcterms.accessRightsopen access-
出現コレクション:26号

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