ディルタイに於ける客観的精神の概念について

Abstract

In seinen letzten Jahren führt Dilthey den Begriff des objektiven Geistes (der Objektivation des Lebens) in seine Philosophie ein. Er versucht hier, diesen Begriff Hegels in einen für die Zeit der Erfahrungswissenschaften passenden Begriff umzugestalten. Der neue Begriff der objektiven Geistes tritt zwar aus dem Entwurf der hermeneutischen Philosophie heraus, den Dilthey in späteren Jahren versucht, steht aber auch zu seinen früheren Untersuchungen über das dichterische Schaffen (bzw. die dichterische Einbildungskraft) immer noch in einer engen Beziehung. Dilthey beginnt damit, von früh an die weltanschauung-eröffnende Leistung des Dichters ins Auge fassend, den Vorgang des dichterischen Schaffens psychologisch zu erörtern. Später legt er auf die schöpferische Leistung des Ausdrucks als solches mehr Nachdruck, indem er die hermeneutischen Beziehungen zwischen Ausdruck und Verstehen in Betracht zieht, hält aber zugleich auch an manchen früheren Einsichten fest. Der Diltheysche Begriff des objektiven Geistes umfaßt also auch seine früheren Untersuchungen über das dichterische Schaffen. Sein sinnvoller Inhalt konnte sich erst aus diesem Gesichtspunkt erklären.