生と音楽 : ディルタイに於ける生と音楽の時間性の問題をめぐって

Abstract

Dilthey erörtert in seinen letzten Schriften die Kategorien des Lebens, die dem menschlichen Leben eigen sind. Vor allem durch die Kategorien, die der Zeitlichkeit des menschlichen Lebens entsprechen (Bedeutung, Wert, Zweck, usw.), thematisiert er den Verlauf, in dem das menschliche Leben seine Bestandteile (Erlebnisse) vereinheitlicht. Dabei führt er immer wieder von der Musik Beispiele an, um damit den Zeitverlauf dieser Vereinheitlichung zu erläutern. In dieser Analogie mit der Musik wird der Kategorie der Bedeutung eine besondere Wichtigkeit zugemessen, und zwar deshalb, weil diese Kategorie allein das Verhältnis von Teilen zum Ganzen betrifft und die Vereinheilichung des Lebens ermöglicht. Es ist die Vereinheitlichung des Lebens durch die Kategorie der Bedeutung, die Dilthey an Musik oder an musikalischen Formen zu zeigen versucht. Was Dilthey vorschwebte, wenn er Beispiele von der Musik anführte, ist die Instrumentalmusik in den hoch organisierten Formen, die von den Wiener Klassikern festgelegt worden waren. In musikalischen Formen, wie etwa Exposition --Durchführung-- Reprise, Gegensatz und Versöhnung der Themen, usw., sieht er Vorbilder der Art, wie einzelne Erlebnisse im Zeitverlauf durch die Kategorie der Bedeutung zur Ganzheit des Lebens organisiert werden. Große Musiker, vom Ende des 18. Jahrhunderts bis ins 19. Jahrhunderts, sahen grundlegende Lebensformen des Lebens ein und brachten sie zum Ausdruck. Eine ähnliche Einsicht in diesen Prozeß der Vereinheitlichung des Lebens machte sich, gleichzeitig mit dem Aufschwung der Instrumentalmusik, auch in lyrischen Gedichten Hölderlins und in der Philosophie Hegels bemerkbar. Dilthey sieht in ihnen Ausdrücke der Einsicht der Geschichtlichkeit, die dem menschlichen Leben innewohnt.