カントにおける崇高の経験

Abstract

Im vorliegenden Aufsatz wird dieses Thema in folgenden vier Schritten behandelt. Erstens wird gezeigt, dass die Kantische Ästhetik seit Anfang der achtziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts in zahlreichen Arbeiten der Postmoderne eine breite und positive Rezeption erfahren hat. Zweitens wird gegen Gayatri C. Spivaks Kant-Kritik insbesondere die Kritik der Theorie des Erhabenen in der "Kritik der postkolonialischen Vernunft" Kants Position verteidigt. Drittens wird gezeigt, dass Kants Position zur gegenwärtigen Theorie des Erhabenen aus diesem Zusammenhang zu interpretieren ist. Viertens wird klar gemacht, dass die Erfahrung des Erhabenen in Kants Kritische Philosophie eine eigentümliche Struktur hat. Nach E. Cassirers Auffassung hat das Erlebnis des Erhabenen die folgende Eigentümlichkeit : Nicht nur die innere Freiheit des Menschen gegenüber den Objekten der Natur und gegenüber der Gewalt des Schicksals ist es, die sich im Gefühl des Erhabenen ausdrückt, sondern dieses Gefühl löst das Individuum auch aus den tausendfältigen Bindungen, denen es, als Glied der Gemeinschaft, der bürgerlich-geselligen Ordnung unterliegt. Im Erlebnis des Erhabenen fallen auch diese Schranken. Dagegen besteht m. E. die Erfahrung des Erhabenen aus vier Bedingungen der Möglichkeit derselben. Als Urteil der ästhetisch- reflektierenden Urteilskraft muss das Wohlgefallen am Erhabenen der Quantität nach allgemeingültig, der Qualität nach ohne Interesse sein, der Relation nach subjektive Zweckmäßigkeit ohne Zwecke und der Modalität nach die letztere als notwendig vorstellig machen. Die Erfahrung des Erhabenen bedeutet die Grunderfahrung zur Auffassung des Menschen und der Gesellschaft.