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ファイル | 記述 | サイズ | フォーマット | |
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dkh00028_023.pdf | 4.04 MB | Adobe PDF | 見る/開く |
タイトル: | 女の芸術創造 : ドロステ=ヒュルスホフの未完の悲劇『ベルタあるいはアルプス』における両性具有のモチーフについて |
その他のタイトル: | Weibliche Kreativität : Das Androgynie-Motiv in Droste-Hülshoffs Dramenfragment "Bertha oder die Alpen" |
著者: | 麻生, 陽子 ![]() |
著者名の別形: | ASO, Yoko |
発行日: | Dec-2014 |
出版者: | 京都大学大学院独文研究室研究報告刊行会 |
誌名: | 研究報告 |
巻: | 28 |
開始ページ: | 23 |
終了ページ: | 40 |
抄録: | Die junge Droste-Hülshoff (1797-1848) befasste sich schon in ihrem unvollendet gebliebenen Frühwerk Bertha oder die Alpen (1813/14) mit den Möglichkeiten weiblicher Kreativität. In diesem Werk orientierte sie sich zwar an literarischen Vorlagen männlicher Klassiker wie Schiller oder Goethe, gelangte aber zu einer eigenen Deutung. Die Darstellung der Liebe und des Standesunterschiedes zwischen einem kunstbeflissenen Fräulein und einem bürgerlichen Flötenspieler führt vor Augen, dass auch Frauen im Bereich der Künste und der Hochkultur tätig sein können, aus dem sie damals wegen ihres Geschlechts weitgehend ausgeschlossen waren. Die Sehnsucht der weiblichen Protagonistin Bertha nach Freiheit und schwer erreichbarer Künstlerschaft ist wie eine Sehnsucht nach den fernen "Alpen", was schon im Namen ihres Schweizer Geliebten Felsberg zum Ausdruck kommt, in dem sich sowohl die Welt der Kunst und das Idealbild des Künstlers verkörpern als auch die Verbindung von Männlichkeit und Weiblichkeit. Die melancholisch auf der Harfe spielende Bertha wird von ihrer alle weibliche Tugenden besitzenden Schwester als "Zwitter" bezeichnet, weil ihr Geist männlich sei. Ihr Geliebter Felsberg hingegen wird von den anderen als weiblicher Mann angesehen. Beide sind also gewissermaßen androgyne Figuren. Doch hat sich die Droste bei der Konzeption idealer Künstlergestalten in Bertha an das männlich codierte Genieparadigma angelehnt. Dabei ist zu beachten, dass das Motiv der Androgynie im Grunde lediglich eine Erfindung von Männern ist, die sich als allumfassende Genies sehen wollten und dafür die Fiktion ihrer eigenen Weiblichkeit aufstellten. Dieses männerzentrierte Konzept schließt aber letztlich die Möglichkeiten aus, eine kreative Künstlerin zu gestalten, auch wenn erlaubte, in der Figur des Felsberg das Idealbild eines männlichen Künstlers zu erschaffen. Vielleicht war gerade die Wahl dieses vorbelasteten Androgynie-Motivs der Grund dafür, dass die Droste schließlich ihr frühes Dramenprojekt nicht zu Ende führte. Dennoch ist dieses Projekt nicht vollständig gescheitert. Die außerhalb des Bereichs der Kunst positionierte Bertha nimmt bereitwillig negativ bewertete und gegensätzliche Attribute auf sich wie das feminine Instrument "Harfe" und den verachteten Namen "Zwitter". Dadurch gelingt es der Dichterin Droste, ihre Protagonistin als zum Künstlersein berechtigt darzustellen und zugleich ihr künstlerisches Talent zu demonstrieren, ohne sie direkt eine Künstlerin zu nennen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die junge Droste nach Ausdrucksmöglichkeiten weiblicher Kreativität gesucht hat, ohne dabei von der Gesellschaft gesetzte Grenzen zu überschreiten. Ihr Jugendwerk Bertha, für das sie bewusst die Gattung Drama wählte, zielt darauf ab, das Stigma des Mannweibes "Zwitter" unmerklich in die Alternative einer in Wirklichkeit kreativen weiblichen Künstlerin zu verwandeln. |
URI: | http://hdl.handle.net/2433/196344 |
出現コレクション: | 28号 |

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