<論文>青年音楽運動の歴史的位相 --アドルノによる批判とイェーデの再評価を手がかりに--

Abstract

Über die Jugendmusikbewegung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sind gegensätzliche Urteile abgegeben worden, negative wie positive. Einerseits haben Kritiker wie Theodor W. Adorno ihre Nähe zur nationalsozialistischen Ideologie bzw. ihre Vereinnahmung durch die Nationalsozialisten beanstandet, andererseits stellen neuere positive Bewertungen wie z. B. durch Karl-Heinz Reinfandt ihren Nutzen im Rahmen der Ausbildungsidee in der Musikpädagogik von Fritz Jöde (1887-1970) heraus. Bei beiden Auffassungen bleibt aber letztlich die Vielfalt der Jugendmusikbewegung unberücksichtigt, d. h. "das Nichtidentische", von dem Adorno in seiner "Negativen Dialektik" spricht, wird unter dem Zwang einer konsequenten Logik jeweils auf ein einfaches Prinzip reduziert. Um zu einem angemessenen Verständnis der Jugendmusikbewegung zu gelangen, ist es unumgänglich, die soziale Situation in der Weimarer Republik und die anschließenden historischen Veränderungen in Betracht zu ziehen. Daher versucht die vorliegende Abhandlung, unter Zuhilfenahme von Michael André Bernsteins Konzept des "Sideshadowing" den bisherigen Beurteilungen neue Sichtweisen zur Seite zu stellen, indem sie die historischen Ereignisse vor dem Hintergrund der Vielfalt der Vergangenheit untersucht. Auf diese Weise lassen sich die Aktivitäten der Jugendmusikbewegung innerhalb des sozialen Umfeldes der Weimarer Republik adäquat behandeln, ohne sie ihrer vielfältigen Aspekte zu berauben.