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タイトル: 生の存在學か死の辨證法か
その他のタイトル: Lebensontologie oder Todesdialektik
著者: 田邊, 元  KAKEN_name
著者名の別形: Tanabe, Hazime
発行日: 1-Nov-1962
出版者: 京都哲學會 (京都大學文學部内)
誌名: 哲學研究
巻: 42
号: 1
開始ページ: 1
終了ページ: 50
抄録: Die hier zum erstenmal in vollständiger Urfassung veröffentlichte Abhandlung “Lebensontologie oder Todesdialektik” von Professor Hajime Tanabe (1885-1962), Emerit. Ord. für Philosophie an der Universität Kyoto, wurde im Herbst 1958 als Beitrag zum Festband “Martin Heidegger zum siebzigsten Geburtstag” (1959) geschrieben. Sie gehört mit seinen schon erschienen Schriften “Memento mori” (1958) und “Aufzeichnung über Mallarmé” (1961) in dem Umkreis seines spätesten Denkens, das sich als “Philosophie des Todes” verstanden hat. In den so betitelten, umfangreichen, nachgelassenen Manuskripten, in denen die letzte, denkerische Anstrengung dieses grossen Geistes gespürt wird, versucht er, durch die Interpretationen zu verschiedenen Dichtern wie W. Blake, W. B. Yeats, T. S. Eliot, S. Mallarmé, P. Valéry, R. M. Rilke und G. Trakl, seine “Philosophie des Todes” auszuführen, die leider unvollendet bleibt. Die vorliegende Abhandlung, deren Hauptteil ins Deutsch übersetzt und in der obengenannten Festschrift (S. 93-S. 133) veröffentlicht ist, ist sehr schwer zusammenzufassen, weil sein Denken, das sich hier in der Nähe vom Tode nicht mehr um die systematische Entfaltung und Einordnung bekümmert, nicht nur auf eine zur äussersten Gesammeltheit vereinfachte Auseinandersetzung mit den grossen Gedanken der abendländischen Philosophie sich einlässt, sondern zugleich in verschiedenen Problembereichen sehr dialektisch sich bewegt. Deswegen muss das folgende Referat sich in einer freien Weise nur auf das Wesentliche beschränken. Der Titel zeigt schon ein “Entweder-Oder” an, d. h. eine Sache der Entscheidung im Wesen der Philosophie. Mit der Bezeichnung der “Lebensontologie” meint der Verfasser nicht eine Ontologie vom Leben oder Lebewesen, sondern er versteht darunter die Grundstellung der abendländischen Metaphysik seit Aristoteles über Hegel und Nietzsche bis Heidegger, obwohl er erkennt, dass im Gedankengang des Letzten als dem Übergang von der Metaphysik der Tod als die “äusserste Möglichkeit” der menschlichen Existenz eine entscheidende Rolle spielt. Er versucht zu zeigen, dass die metaphysische Grundstellung des abendländischen, bisherigen Denkens, in der die “Ontologie” möglich und notwendig wird, am letzten Ort in das “Leben” und d. h. in den Willen zum Leben gestellt ist, und auch dass diese Grundstellung der “Lebensontologie” gerade durch ihre eigene Entwicklung, wie z. B. in der Gestalt der modernen Wissenschaft und Technik, heute im “Atomzeitalter” in die Gefahr der totalen Vernichtung des Menschenwesens geraten ist. Das “Atomzeitalter”, das die “Lebensontologie” heraufbeschworen hat, ist, wie der Verfasser erblickt, in seinem Wesen die “Zeit des Todes”. Hierin steckt sicher eine Dialektik, die lautet : wer leben will, der stirbt, und wer wirklich stirbt, der lebt. Wenn es der Philosophie zur Aufgabe gestellt wird, einen Weg der Rettung in und aus der Gefahr zu zeigen, so kann die Philosophie nicht mehr in der Grundstellung der “Lebensontologie” bleiben. Sie muss dahinter kommen und sich vermittelst der darin schon durchherrschenden Dialektik bis zur “Todesdialektik” verwandeln lassen. Kurz, die Not der “Zeit des Todes” verlangt von der Philosophie eine Wendung zur “Todesdialektik”.
Was heisst denn die “Todesdialektik”? Sie lautet nach ihrem einfachsten Formel “Sterben qua Auferstehen”. Ihr Grundstandort, der “den Umschlag vom Sterben zum Auferstehen” ermöglicht und verwirklicht, ist das “Absolute Nichts qua Liebe”. Um diese Grundgedanken des Verfassers zu erläutern, möchte ich hier kurz den einzigen Kernpunkt seiner Kritik an Heidegger erörtern. In “Sein und Zeit”, dessen Standort bis jetzt im Wesentlichen erhalten bleibt, legt Heidegger die “eigentliche Existenz” von der “Freiheit zum Tode” aus. Die “Freiheit zum Tode” besteht darin, dass das menschliche Dasein in der “vorlaufenden Entschlossenheit” zum Tode d. h. zum Nichts seiner selbst “es selbst sein” will. Dieser “Wille”, der im sogenannten “Umwillen seiner” liegt, lässt das Nichts seiner selbst, d. i. den “Tod” und das “Selbst-sein” voneinander sich unterscheiden und zugleich sich zusammengehören. Wegen dieses auf Grund des “Willens” bestehenden Verhältnisses von beiden muss bei Heidegger das Nichts seiner selbst, d. h. der “Tod” immer die Möglichkeit und zwar die der Unmöglichkeit der eigensten Existenz bleiben, vor der das eigentliche “Selbst-sein” ermöglicht wird. In diesem transzendentalen “Willen”, der im “Umwillen seiner” liegt, erblickt Tanabe ein Überbleibsel der Grundstellung der “Lebensontologie”. Deshalb denkt er, dass das Denken Heideggers trotz seinem “Sein zum Tode” oder vielmehr gerade deswegen noch im “Leben” gegründet ist. Ebenfalls muss bei Heidegger der Tod in der “Freiheit zum Tode” die “äusserste Möglichkeit” bleiben, gegen die vor allem sich die Kritik Tanabes gewendet hat. Durch diese Kritik und d. h. hier durch eine dialektische Auseinanderlegung des obengenannten Verhältnisses vom “Nichts seiner selbst” und “Selbst-sein”, dessen Zusammengehörigkeit wie überhaupt das “Zusammengehören vom Nichts and Sein”, im “Sein und Zeit” durch den “willentlichen” Charakter der “Sorge” verdeckt bleibt, versucht Tanabe, das Problem des Todes folgendermassen noch radikaler zum Gewahrnis zu bringen. Der Tod ist --für Tanabes “Todesdialektik”-- die höchste Wirklichkeit, d. h. im höchsten Wirken und Handeln des Menschen. Das besagt, dass der Tod erst in und als das “sich opfernde, wirkliche Handeln” seine Wahrheit zum Gewahrnis bringt. Die Wahrheit des Todes besteht im “Sterben qua Auferstehen”, wobei das “qua” eine dialektische, durch das jeweilige sich opfernde Handeln verwirklichte Einheit vom “Nichts seiner selbst” und Selbst-sein” und zugleich deren Gewahrnis besagt. Deswegen ist das “Sterben qua Auferstehen” die wahre Existenz des menschlichen Wesens, als deren reinste, dichterische Formulierung er die folgenden Worte von einem japanischen Zen-Meister namens Bunan angeführt hat : “Erst dann, wenn einer inmitten des Lebens zu einem Toten geworden ist, ja sogar diesen Toten selbst hat sterben lassen, ist alles, was er tut wie er will, schlechthin gut!” Also bedeutet der “Tod” hier den “grossen Tod”, d. h. “dem Leben und Tod abzusterben”, und so in sich “Auferstehen”. Der “Tod” in diesem Sinne ist in sich die “Todesdialektik”.
Worin liegt der Grund der inneren Möglichkeit der “Todesdialektik”? Was ermöglicht und verwirklicht den handelnden Umschlag des “Sterben qua Auferstehen”? “Nichts”, aber das “Absoluts Nichts qua Liebe”. Für den Verfasser wie auch seinen grossen Vorgänger Prof. K. Nishida († 1945) bedeutet das Absolute im Unterschied zu Hegel und dem ganzen deutschen Idealismus immer das “Absolute Nichts”. Daraus kommt der Wesensunterschied von der “Todesdialektik” und der “Dialektik des Lebens”, mit welcher letzten die Hegelsche Dialektik gemeint ist. Das “Absolute Nichts” lässt gemäss seinem Wesen (Negation der Negation) sich selbst zu Nichts werden. Dieses “sich-zu-Nichts-werden-Lassen” ist, positiv gesagt, die “Liebe” als “Selbstnegation des Absoluten Nichts”. Ganz grob gesagt, das “Nichts” ist das Wesen des “Absoluten” und sein Wirken die “Liebe”. Dass das “Absolute Nichts” durch seine Selbstnegation als die “Liebe” wirkt, das ist der einzig mögliche Grund dafür, dass das “Sterben qua Auferstehen” in und als die wahre Existenz des menschlichen, zeitlichen Wesens verwirklicht wird. Aber auch dieses Verhältnis von dem “Absoluten Nichts” und der “wahren Existenz” des menschlichen Wesens ist keine einseitige Beziehung vom Grund und Gegründeten, sondern das ist auch eine dialektische Vermittlung. Das ganze Verhältnis wird vielmehr erst in der wahren Existenz d. h. durch ein wirklich vollzogenes “Sterben qua Auferstehen” bezeugt und bewahrheitet.
Da die “wahre Existenz” des menschlichen Wesens als “Sterben qua Auferstehen” nicht für sich allein geschehen kann, sondern nur durch die dialektische Vermittlung mit dem “Absoluten Nichts qua Liebe”, so entfaltet sich die “wahre Existenz” mit freier Notwendigkeit zur “Gemeinschaft der Existenz” von Menschen zueinander, welche Gemeinschaft der Verfasser mit der “communio sanctorum” vergleicht. Mit diesem Gedanken der vermittelst des “Absoluten Nichts qua Liebe” geschehenden “Gemeinschaft der Existenz” versucht der Verfasser, den Einseitigkeiten des Kommunismus wie auch des Existenzialismus zu begegnen, um sie auf den rechten Weg zu bringen. Ganz grob und kurz zusammengefasst, das Wesengefüge der “Todesdialektik” besteht in der dialektischen, handelnden Vermittlung von der obengenannten Dreiheit, d. h. des “Sterben qua Auferstehen”, des “Absoluten Nichts qua Liebe” und der “Gemeinschaft der Existenz”. Von diesem Grundstandort her versucht der Verfasser, viele schwierige Probleme wie z. B. das Verhältnis von der “Ewigkeit und Zeit”, von der “Philosophie und Wissenschaft”, vom “Denken und Sein”, vom “Symbol und Ausdruck”, vom “Buddhismus und Christentum”, von der “Dialektik und Analytik”, zur grundsätzlichen Problemstellung zu bringen. Im Zusammenhang mit einer solchen Problemstellung kommen seine jeweils knapp formulierten Einsichten in die wichtigen Gedanken von verschiedenen Denkern --wie Parmenides, Platon, Schelling, Kierkegaard, Bultmann einerseits und Heraklit, Aristoteles, Hegel, Nietzsche, Heidegger andrerseits --zum Vorschein. Darauf einzugehen, ist hier unmöglich. Mit einigen Worten aus der Abhandlung, die getreu den Geist unseres hochverehrten, würdevollen, aber immer lieben Lehrers wiedergeben, möchte ich dieses Referat schliessen : “In solcher sich wiederholenden, aufsteigenden Bewegtheit besteht die Existenz des endlichen menschlichen Wesens, das lebend stirbt und sterbend lebt. Sie bleibt aber keineswegs ein bloss identischer Kreislauf des Leeren. Durch ihr «Sterben qua Auferstehen» wird die menschliche Existenz nicht nur in der senkrechten Richtung wiederholt, erhöht und übereinander gelagert, sondern zugleich in der waagrechten Richtung erweitert, und zwar derart, dass sie wie das Differential zum schaffenden Element des Integral, zur Gemeinschaft der Existenz konkretisiert wird und dadurch in der Weise des Zurückkehrens qua Erneuerns am Ewigen teilnimmt. Hierin liegt über das Leben und den Tod hinaus die Seligkeit.... Hier waltet die Seligkeit der Liebe, die kein Einzelner je für sich allein zu geniessen vermag”.
記述: 附記 (辻村公一) 含む
DOI: 10.14989/JPS_42_01_1
URI: http://hdl.handle.net/2433/273248
出現コレクション:第42卷第1册 (第483號)

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