宗教哲学の新しい可能性

Abstract

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in Europa, besonders in Deutschland, der Sinn einer Religionsphilosophie fraglich. Dieses Fraglichwerden hatte seine Ursache im Auftreten der dialektischen Theologie, besonders unter dem Einfluß von K. Barth und E. Brunner. Diese Tatsache ist jedoch nicht nur für Europa und Deutschland bedeutsam. Auch wir japanische Religionswissenschaftler müssen dieses Fraglichwerden ernsthaft zur Kenntnis nehmen. Ich meine, daß der Bedeutungsverlust der Religionsphilosophie unter anderem durch das Auftreten der dialektischen Theologie verursacht wurde, und daß letzten Endes der Antireligionismus dieser Theologie die Wurzel dieses Bedeutungsverlustes ist. Was ich hier unter Religionismus verstehe, hat zwei Seiten. Die eine Seite ist charakterisiert durch den Gedanken, das Christentum in die allgemeine Religionsgeschichte einzuordnen. Die andere Seite versucht, alle positiven Religionen in einer von Natur aus vorhandenen Religiosität des Menschen begründet zu sehen. Und so wird auch der christliche Glaube, der doch auf einer revelatio specialis beruht, irgendwie auf der revelatio generalis im Sinne einer Grundoffenbarung begründet gesehen. Man kann sagen, daß der Hauptstrom der Religionsphilosophie im 19. Jahrhundert, besonders vertreten durch Schleiermacher und Troeltsch, einen derartigen Religionismus Voraussetzung hatte. Man kann etwa feststellen, daß das Problem der Verhältnisses zwischen Religiosität als Naturanlage des Menschen und dem Christentum als paradoxer Religion analog dem Problem der Beziehung von Religiosität A und Religiosität B ist, von der Kierkegaard spricht. Bei Kierkegaard entsteht Religiosität B durch einen überwindenden Durchbruch der Religiosität A. Trotzdem bleibt bei ihm, so glaube ich, eine innere organische Verbindung zwischen Religiosität A und Religiosität B bestehen. Darin kann man eine Eigentümlichkeit der Kierkegaardschen "Religionsphilosophie" sehen. Aber die dialektische Theologie von K. Barth u. s. w. betonte radikaler als überwindenden Durchbruch der Religiosität A und dadurch verlor die Religiosität B jegliches Vermitteltsein durch die Religiosität A. Mehr noch: Die dialektische Theologie leugnete ein derartiges Vermitteltsein schlechthin. Daraus entstand der "Theologismus" als Gegenpol zum oben gekennzeichneten "Religionismus". Wer nur im Bereich des "Theologismus" denkt, zweifelt mit Recht an der raison d'être einer Religionsphilosophie überhaupt. In diesem Aufsatz versuche ich zu erklären, warum die Religiosität als Naturanlage des Menschen, die selbst bei Kierkegaard als selbstverständliche Vorraussetzung gegolten hat, etwa seit der Mitte des 19. Jahrhunderts immer fragwürdiger werden mußte, und weiter: Warum die auf dem Religionismus beruhende Religionsphilosophie in einen Aporie enden mußte. Weiterhin habe ich in diesem Aufsatz dargestellt, daß es nötig ist, den Theologismus zu durchbrechen und nach einer neuen Möglichkeit für eine Religionsphilosophie zu suchen, was nichts anderes bedeutet als nach dem Ort und Sinn von Religiosität A zu fragen, welche der Negation durch Religiosität B ausgesetzt und zu einem großem Fragezeichen geworden ist. Die Frage nach dem Ort und Sinn von Religiosität A öffnet einen dritten Weg, der weder Religionismus noch Theologismus sein darf. Sodann werden in diesem Aufsatz einige Andeutungen über den Ort und die Methode gemacht, wodurch eine neue Religionsphilosophie ihren Anfang nehmen kann.