「ヨブ記」における問いの問題 (第五百五十號記念特集號)

Abstract

Im Hiobbuch handelt es sich nicht um irgendeine Frage, z. B. die Theodizeefrage, sondern um das Fragen selbst. Hiob fragt Jahwe nach dem "Warum" seines vermeintlich ungerechtfertigten Leidens, als der Weise, der aufgrund des vorgegebenen Gottesverhaltnisses seinen eigenen Standpunkt redend und argumentierend zu behaupten sucht. Diese Selbstbehauptung, die in der "Warum"-Frage steckt, muß scheitern, weil das Gottesverhältnis "ohne Grund" ist (Hi. 1, 9; cf. 2, 3), und weil diese Selbstbehauptung, die aus dem Standpunkt des Redens entspringt, den in sich widersprechenden Anspruch erhebt : "Ich rede, also schweige!". Während Hiob die Antwort auf die "Wo" - Frage Gottes (cf. Gen. 3, 9) im voraus verweigert und sagt : "Ich bin nicht da" (Hi. 7, 8. 21; cf. 10, 19), beansprucht er doch zugleich, daß Gott sich ihm stellen, also ihm antworten soll. Das ist der Grundwiderspruch im Standpunkt des Redens bzw. des Fragens. Dieser Tatbestand bedeutet, daß Hiob nicht mehr in der Lage ist, Fragen zu stellen, sondern daß er selber die Frage geworden ist. Die Lösung wird von dem einfachen Sprechen Jahwes, d. h. dem Fragen Gottes gegeben. Weil es urn das Fragen bzw. den Standpunkt des Fragens geht, muß die Antwort Gottes in der Form des Fragens gegeben werden. Der fragende, suchende Gott ist es, der das menschliche Fragen durchbricht, schweigen läßt und aus diesem Schweigen ein neues Sprechen ermoglicht. Daher kann die Buße Hiobs nichts anderes als Aufnahme des Fragens Jahwes, mit anderen Worten, des fragenden Jahwes sein. Die Verse 42, 3a und 4, die man oft als späteren Zusatz eines Glossators ansieht, müssen als echt anerkannt werden.