Die Wirkung des Lichtes auf das trocknende Öl (I)

Abstract

(1) Es wird der Grundversuch für die Wirkung des Lichtes auf das trocknende Öl beschrieben. (2) Das Leinöl wurde unter Einblasung des Sauerstoffes mit einer konstant brennenden Quecksilberbogenlampe belichtet. Die Belichtung wurde bei 5 °C durchgeführt, um die Wärmereaktion zu verlangsamen. Der Umwandelungsverlauf des Öles liess sich durch Veränderung der Jodzahl ermessen. (3) Im grossen und ganzen verändern sich nur unbedeutend einige Konstanten, d.h. spezifisches Gewicht, Viskosität, Lichtbrechungsvermögen, Säurezahl, Jodzahl u.s.w. sowohl durch 3-stündige als auch 6-stündige Belichtung. (4) Bemerkenswerter ist hierbei das Verhalten des vorbelichteten Öles gegen Erwärmung. Dies oxydiert durch Erwärmung endgültig rascher als das unvorbelichtete Öl. (5) Das Versnchsergebnis spricht dafür, dass der Zwischenstoff bzw. Beschleuniger, dessen Anwesenheit die Verwandelung leichter vor sich gehen lässt, hauptsächlich durch Belichtung gebildet wird. (6) Die Verwandelungsgeschwindigkeit, welche zu Anfang sehr klein ist, vergrössert sich beschleunigend bis zum Maximum, um sich dann ein wenig zu vermindern. Hierbei tritt das Maximum um so früher ein, je länger das Öl vorbelichtet war. (7) Das Ergebnis (6) wird vermöge der kinetischen Darstellung aufgeklärt.