Untersuchungen über die Klassierungsgenauigkeit bei Luftsiebung mittels aufsteigender Luftströmung

Abstract

Die Klassierung des Rohmaterials ist bei der Beschickung von Hochöfen einer der wichtigsten Faktoren für deren Leistung. Es ist schwierig, kleine Körner mittels Netzsieben zu entfernen. Aus diesem Grund wurde das pneumatische Siebverfahren entwickelt. Bei der Luftsiebung macht man sich die Tatsache zunutze, daß die Schwebe-geschwindigkeit der Körner je nach ihrer Größe unterschiedlich ist. D.h. die kleinen Körner werden nach oben geblasen, während die großen Körner nach unten sinken. Als Folge davon beeinflußt allerdings die Streuung der scheinbaren spezifischen Gewichte und der Luftwiderstandsbeiwerte die Klassierungsgenauigkeit erheblich. Zugleich nimmt die Häufigkeit von Zusammenstößen zwischen den bewegten Körnern in der Luftströmung mit zunehmender Menge zu, und der Einfluß der Zusammenstöße auf die Klassierungsgenauigkeit kann keinesfalls vernachläßigt werden. In diesem Beitrag werden die Wirkung der Streuungserscheinungen und die der Zusammenstöße auf die Klassierungsgenauigkeit bei Verwendung eines Luftsiebes ausführlich beschrieben. Die Ergebnisse können wie folgt zusammengefaßt werden. 1) Eine Klassierung der Körner nach ihrer Korngröße ist wegen der unterschiedlichen Schwebegeschwindigkeit möglich, auch wenn die scheinbaren spezifischen Gewichte und die Luftwiderstandsbeiwerte in gewissem Grad eine Streuung aufweisen. 2) Die Streuungen beeinflussen die Klassierungsgenauigkeit besonders der Körner, deren Durchmesser dem Durchmesser Dₛ der Schwebekörner nahe kommt, und sie haben bei Körnern mit einem Durchmesser kleiner als Dₛ/2 fast keinen Einfluß auf die Klas-sierungsgenauigkeit. 3) Wenn die Korngrößenverteilung der in die aufsteigende Luftströmung eingeführten Körner zeitlich konstant ist, nimmt mit einer Zunahme der behandelten Menge der Luftmenge gegenüber das Eintreibverhältnis der nach oben geblasenen Körner jedes Maschenmaßes logarithmisch ab