『オデュッセイア』における風景 : 「見る」と「語る」

Abstract

Die Landschaftsschil derungen treten in Odysseus' Berichten seiner Abenteuer auf. Denn das mit Augen Gesehene nimmt an der Wirk-lichkeit des Berichtenden teil. Man kann hier auf den inneren Zusammenhang der Landschaftsschilderungen mit der Form der Ich-Erzahlung und deren Charakter als Erlebnisse eines Erzahlenden hinweisen. Unsere Definition geht vom wahrnehmenden Subjekt aus und grundet auf der Voraussetzung, daβ Landschaft nicht als selbstver-standlich gegebene Umwelt naiv und unreflektiert erfahren. sondern bewuβt zum Gegenstand des Erlebens gemacht wird. Erst derjenige, der in die freie Natur geht, erfahrt Natur als Landschaft Was wir Land-schaft nennen. ist nicht etwas von der Natur Gesondertes, sondern innerhalb der Natur ein einzelnes, konkreter Erfahrenes. Odysseus ist Heimkehrer. Die Liebe zu seinem Heimatland zieht sich als roter Faden durch die Odyssee. Die Natur wird von dem Heimkehrer immer aufgesucht und immer mit seinen Augen gesehen. Hier wird die Landschaft selbst zum Gegenstand der Schilderung. Durch Odysseus' Reflexion uber die Natur gewinnen die Landschaften an Wirklichkeitsnahe. Bei Kalypso und den Phaaken fehlt nicht der Betrachter, er steht und staunt. Deshalb schildert Homer Land-schaften. In Odysseus' Ich-Erzahlung fallt das 'θαυμα ίδεσθαι' fort, das geht restlos im Erlebnis des Erzahlenden auf. So sieht Odysseus Landschaften. Diesen Landschaften verleiht erst das Erlebnis, erst das Ich, das sie wahrnimmt, den Glanz und den Sinn Bei der epischen Erzahlung zeigen uns die Variationen in der Landschaftsbeschreibung, in wie enger Relation die Landschaft zur epischen Handlung steht. So eng ist diese Beziehung zur jeweiligen Situation, daβ sich das gleiche Landschaftsbild nach dem Willen des Dichters zu wandeln vermag. Nun konnen wir wiederhoien : Odysseus sieht Landschaften, wahrend Homer diese erzahlt.