このアイテムのアクセス数: 425
このアイテムのファイル:
ファイル | 記述 | サイズ | フォーマット | |
---|---|---|---|---|
dkh00011_001.pdf | 1.03 MB | Adobe PDF | 見る/開く |
タイトル: | ローベルト・ヴァルザーにおける寓話性(2) : 放蕩息子をめぐる二つの散文小品について |
その他のタイトル: | Parabolisches bei Robert Walser (2) : Die zwei Geschichten vom verlorenen Sohn |
著者: | 吉田, 孝夫 ![]() |
著者名の別形: | Yoshida, Takao |
発行日: | Mar-1998 |
出版者: | 京都大学文学部独文研究室 |
誌名: | 研究報告 |
巻: | 11 |
開始ページ: | 1 |
終了ページ: | 24 |
抄録: | Es ist eine in der Forschung wohlbekannte Tatsache, daß die Prosastücke Robert Walsers oft irgendeine "Unterlage" (Kemp) haben. Die 2 Prosastücke, die Walser anhand der biblischen Parabel vom verlorenen Sohn geschrieben hat, gehören zu diesem Typ. Das erste Beispiel trägt den Titel »Die Geschichte vom verlorenen Sohn«(1917), und das, was den Text charakterisiert, ist die sowohl inhaltliche als auch stilistische Umkehr der Vorlage. "Wenn ein Landedelmann nicht zwei Söhne gehabt hätte, die glücklicherweise vollständig voneinander abstachen, so würde eine lehrreiche Geschichte unmöglich haben zustande kommen können" ist der Einsatz, womit der Autor bereits die bekannte Parabel umzuarbeiten beginnt. Um die gleiche Wichtigkeit der beiden Brüder hervorzuheben, bildet Walser unermüdlich Parallelismen mit den Konjunktionen "während", "wo" u.s.w. Er läßt sogar einen ganzen Abschnitt, in dem vom verlorenen Sohn im Indikativ-Präteritum erzählt worden ist, zum folgenden Abschnitt über den älteren Bruder kontrastieren, indem jetzt im Konjunktiv-Präteritum erzählt wird. Diese "Ausgleichsbewegung" (Rodewald) des Inhaltes mittels der zwei sich gegenüberstehenden Modi ist typisch für Walser. Der schnörkelhafte und manchmal auch possenhafte Stil, der wie eine rhetorische Übung des Parallelismus klingt, unterscheidet sich grundlegend vom schlichten und ernsten Stil der Bibel. Ans Ende stellt Walser so etwas wie eine Lehre, als ob auch er dieses Prosastück als eine Parabel aufgefaßt wissen möchte, und zwar mit einer im Gegensatz zur angenehmen und erbaulichen "Moral" der Bibel stehenden Lehre. Beim anderen Beispiel, »Der verlorene Sohn«(1928), funktioniert das Oxymoron als das zentrale rhetorische Prinzip, und Ausdrücke wie z.B. "von einer heimeligen Unheimlichkeit" finden immer wieder Verwendung. Daneben kann man Alliterationen und sogar eine zitathafte Collage eines Studentenliedes feststellen. Am Ende steht wieder eine Lehre, die aber inhaltlich nichts Neues bietet und nur oxymoronhaft formuliert ist. In diesen 2 Paraphrasen einer Parabel dürfte wohl auf die Neubelebung eines vorexistierenden Diskurses gezielt sein, und zwar eher nicht in dem Sinne, daß der Diskurs inhaltlich neu beansprucht wird, sondern als ein sprachlicher Prozeß an sich, der sich mit dem ihm immanenten eigentümlichen Stil verwirklicht. Daß einige Worte eingeklammert sind (z.B. «Glünggi»), deutet ihre Diskursivität an, und aufgrund der Konnotationen und der Assoziationsmöglichkeiten, die jedes Wort, bzw. jeder Diskurs in sich trägt, läßt Walser, geschwätzig erzählend, eine Quasi-Reproduktion der Vorlage entstehen. Wenn er an anderer Stelle sagte: "Aus Rücksicht ein wenig die Wahrheit entstellen, heißt sie vertiefen und verfeinern", so bedeutet dies, daß er durch seine eigenartige Art und Weise der Wiedererzählung das sprachliche Leben eines Diskurses aktivieren und selbst mitleben wollte. Das könnte vielleicht ein sehr interessantes Beispiel sein für die modernen Kunstwerke im Zeitalter der "technischen Reproduzierbarkeit", die Walter Benjamin, einer der ersten Walser-Entdecker, skizzierte. Im Wiedererzählen durch den Parallelismus und das Oxymoron schwankt Walser zwischen den Bedeutungspolen, wobei er mit der Grenze des Gleichen und des Anderen spielt. Die Parabel überhaupt mußte dazu ein sehr sinnvoller Ansatzpunkt sein, weil sie durch den Zwang des Etwas-Bedeutens stärker bestimmt ist als die anderen Diskurstypen. Walser war ein Genießer der Sprache, deren Bedeutungen im Kaleidoskop der Reproduktion dynamisch werden. |
URI: | http://hdl.handle.net/2433/134416 |
出現コレクション: | 11号 |

このリポジトリに保管されているアイテムはすべて著作権により保護されています。