このアイテムのアクセス数: 1237

このアイテムのファイル:
ファイル 記述 サイズフォーマット 
dkh00017_027.pdf906.57 kBAdobe PDF見る/開く
完全メタデータレコード
DCフィールド言語
dc.contributor.author川島, 隆ja
dc.contributor.alternativeKawashima, Takashien
dc.contributor.transcriptionカワシマ, タカシja-Kana
dc.date.accessioned2010-12-24T02:12:29Z-
dc.date.available2010-12-24T02:12:29Z-
dc.date.issued2003-12-
dc.identifier.urihttp://hdl.handle.net/2433/134441-
dc.description.abstractIn einem Brief an seine Geliebte Felice Bauer zitiert Kafka eines seiner Lieblingsgedichte aus Hans Heilmanns Chinesische Lyrik, in dem eine schöne "Freundin" einem bis in die späte Nacht lesenden Mann, wahrscheinlich einem "Gelehrten", die Lampe wegnimmt. Dieses Zitat aus dem kleinen Gedicht In tiefer Nacht von Yan-Tsen-Tsai (Yuan-Mei) soll als Beweis dafür dienen, "daß die Nachtarbeit überall, auch in China den Männern gehört". Diesen "Beweis" führt Kafka in der Absicht zu erreichen, daß Felice nicht mehr in der Nacht schreibt. Evelyn Torton Beck und Elizabeth Boa kritisieren diese Haltung, die ihrer Ansicht nach seine "androzentralen" Weltanschauung verrät. Doch warum sollte sich Kafka eben mit diesem "Gelehrten" so stark identifizieren, daß er in den Briefen an Felice wiederholt dieses Gedicht erwähnt? Unter Dem Stereotyp "Chinese" stellt man sich in der abendländischen Gesellschaft traditionell etwas "Nicht-Männliches" vor, wie es z.B. Johann Gottfried Herder im Kapitel "China" in den Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit (1784-1791) formuliert hatte. Mehr als 100 Jahren danach rief der Antifeminist und Antisemit Otto Weininger in seinem sexualtheoretischen Werk Geschlecht und Charakter (1903) diese Vorstellung erneut hervor, um damit seine Hypothese über die Neigung des ganzen jüdischen Volks zur Weiblichkeit vorzubereiten. Die Gleichsetzung des Juden mit dem "gelben" Orientalen im Hinblick auf den feminisierten Charakter beider, die übrigens eine lange Geschichte hat, könnte der Anstoß für eine Identifikation des Juden Kafka mit dem "chinesischen Gelehrten" gewesen sein, da auch Heilmann in der "Einleitung" zur Chinesischen Lyrik die nicht männliche, also nicht kriegerische Natur des chinesischen Volks betont, allerdings gemeint als Widerspruch gegen die damals weit verbreitete Meinung über die Grausamkeit der chinesischen "Barbaren". Der Prager Philosoph Christian von Ehrenfels, dessen Schüler Kafka und sein Freund Max Brod eine Zeitlang gewesen waren, attackierte in seinem eugenischen Werk Sexualethik (1907) aus dem Blickpunkt des sozialen Darwinismus unerbittlich die monogame Ehe in der abendländischen Kultur, während er auf der anderen Seite die Polygamie der gelben Rasse hochschätzte. Die bier gezeigten beiden Konnotationen zum Bild des "Chinesen" - das Feminisiertsein und die Fruchtbarkeit - scheinen auf den ersten Blick im Widerspruch zueinander zu stehen. Aber beide Ansichten sind, wenn auch verdeckte, Indizien für die Identitätskrise des weißen Mannes, verursacht von den raschen Veränderungen der gesellschaftlichen Struktur dieser Zeit, vor allem von der Frauenemanzipation. Dem scheinbar antifeministischen Element der Identifizierung Kafkas mit dem "Chinesen" liegt dieselbe Angst zugrunde, die seine männlichen Zeitgenossen oft heimgesucht hat, und in der Literatur Kafkas besonders tief ausgeprägt ist.de
dc.format.mimetypeapplication/pdf-
dc.language.isojpn-
dc.publisher京都大学大学院独文研究室ja
dc.subject.ndc940-
dc.titleユダヤ人と中国人 : カフカにおける人種と性愛をめぐってja
dc.title.alternativeFranz Kafkas Chinesenbild : im Kontext der sexual- und rassentheorethischen Diskurse seiner Zeitde
dc.typedepartmental bulletin paper-
dc.type.niitypeDepartmental Bulletin Paper-
dc.identifier.ncidAN10092487-
dc.identifier.jtitle研究報告ja
dc.identifier.volume17-
dc.identifier.spage27-
dc.identifier.epage43-
dc.textversionpublisher-
dc.sortkey04-
dcterms.accessRightsopen access-
出現コレクション:17号

アイテムの簡略レコードを表示する

Export to RefWorks


出力フォーマット 


このリポジトリに保管されているアイテムはすべて著作権により保護されています。