ダウンロード数: 787

このアイテムのファイル:
ファイル 記述 サイズフォーマット 
dkh00029_021.pdf16.74 MBAdobe PDF見る/開く
タイトル: 客観性をめぐるヘルダーリンとシラーの近代芸術思想 -アドルノの『パラタクシス』を導入として-
その他のタイトル: Gedanken Über moderne Kunst und ihre Objektivität bei Hölderlin und Schiller -Aus Adornos Parataxis-
著者: 益, 敏郎  KAKEN_name
著者名の別形: EKI, Toshiro
発行日: Jan-2016
出版者: 京都大学大学院独文研究室研究報告刊行会
誌名: 研究報告
巻: 29
開始ページ: 21
終了ページ: 43
抄録: Adornos Vorlesung Parataxis - Zur späten Lyrik Hölderlins, die 1963 gehalten wurde und großen Widerhall fand, gilt als wichtige Kritik an Heidegger und dem Deutschen Idealismus. Dabei wird aber oft übersehen, dass Adorno durchaus Ähnlichkeiten zwischen Hölderlin und Hegel, einem Vertreter des Idealismus, betonte, und dass er selbst an der idealistischen Tradition festhielt. In diesem Beitrag versuche ich, jene gedankliche Tradition zu verdeutlichen, die Adorno mit Hölderlin und Hegel verbindet, und ziehe dafür die in den 1790er Jahren entwickelten Gedanken Schillers und Hölderlins über die moderne Kunst heran. Denn diese waren von großem Einfluss auf Hegel, an den sich dann Adorno anlehnte. Außerdem gehe ich auf die Beziehung der Kunst zum Begriff der Objektivität ein, einem Begriff, dem in der Geistesgeschichte der modernen Kunst nur selten Beachtung zuteil wurde, der aber eine der gedanklichen Traditionen seit der letzten Hälfte des 18. Jahrhunderts erhellen kann. Schillers Ästhetik wird zwar in der Hölderlin-Forschung allgemein wie auch bei Adorno eher marginalisiert, doch darf man nicht übersehen, dass sie in ihrer Zeit großes Ansehen genoss. In den 1790er Jahren versuchten Schiller und Hölderlin ebenso wie Friedrich Schlegel und Friedrich Schelling in Reaktion auf Kants Kritik der Urteilskraft (1790), in der Geschmacksurteile auf subjektive Prinzipien zurückgeführt werden, ein objektives Prinzip der Kunst nachzuweisen, wobei Schillers Theorie die größte Bedeutung zukam. In Kallias, oder über die Schönheit (1793) glaubte Schiller, den Beweis für einen "objektiven Begriff des Schönen" erbringen zu können, indem er die moralische Wirksamkeit und die Notwendigkeit von Kunst und Schönheit für die Verwirklichung einer freien und idealen Gesellschaft betonte. Dieser objektive Begriff findet sich in anderen Formen auch in Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefe (1795) und Über naive und sentimentalische Dichtung (1795/96), obwohl meist die Ansicht vertreten wird, dass Schiller hier den Nachweis eines solchen objektiven Begriffs aufgegeben hatte. In diesen Abhandlungen variierte er den Begriff der objektiven Schönheit in Betrachtungen über den kanonischen ästhetischen Staat, die harmonischen Alten und den naiven Dichter, wodurch der Begriff die Eigenschaften einer Gesellschaftstheorie, Geschichtsphilosophie und Poetik gewann. Darin zeigt sich die Absicht Schillers, der in der Moderne eine kritische Zeit für das Individuum und die Kunst erkannte, einen neuen harmonischen Zustand durch Fortschritt anzustreben. Hölderlin versuchte in Hyperion oder der Eremit in Griechenland (1797/99), die Gedanken von Kant und Schiller aufzunehmen und weiterzuentwickeln. Die bisherige Forschung geht im Allgemeinen davon aus, dass Hölderlin diese Gedanken in seinem Roman grundsätzlich überwand, und dass der untrügliche Beweis dafür sein Entwurf einer "Auflösung der Dissonanzen" durch die Liebe sei. Aber die Charakterisierung des Protagonisten Hyperion als "elegisch", die berühmte Scheltrede - eine bittere Kritik an den Deutschen - und das Konzept der Volkserziehung resultieren ohne Zweifel aus dem großen Einfluss von Schiller. Zudem bleibt auch bei Hölderlin die Aporie über die Kunst und ihre Objektivität erhalten. Das "objektive" Ideal einer Vereinigung durch Liebe vollendet sich letztlich in dem "elegischen" Roman nicht. Auch in der späten Elegie Brot und Wein (1800/01) bezeichnet Hölderlin die höchste poetische Sprache und das versöhnte Verhältnis zu Gott als etwas Unwiederbringliches. Nicht nur bei Adorno, sondem auch bei Schiller und Hölderlin besteht eine Spannung zwischen Subjektivität und Objektivität der Kunst bzw. zwischen der Möglichkeit oder Unmöglichkeit letztere zu verwirklichen. Sie sahen die Phänomene der Moderne als eine Krise des Menschen und der Kunst, und strebten nach der Wiederherstellung des Harmonischen und des Vollkommenen, d. h. Totalitären. Sie betrachteten das moderne Subjekt als ein vom Kanonischen entfremdetes, und forderten in der Kunst oder durch die Kunst die Verwirklichung der Objektivität, welche auch Totalität heißen kann. Diese Neigung findet sich über die Jahrhunderte immer wieder auf verschiedene Weise, z. B. in der Klassik, der Romantik, beim frühen Nietzsche oder im George-Kreis. Dieser oft übersehenen Genealogie muss noch weiter nachgegangen werden.
URI: http://hdl.handle.net/2433/204383
出現コレクション:29号

アイテムの詳細レコードを表示する

Export to RefWorks


出力フォーマット 


このリポジトリに保管されているアイテムはすべて著作権により保護されています。